ANLAGEPRODUKTE

Mehr Sicherheit bei CFD durch Einlagensicherung

Insolvenz von britischem Broker mahnt zur Vorsicht

Mehr Sicherheit bei CFD durch Einlagensicherung

ars Frankfurt – ETX Capital, britischer Anbieter für Differenzkontrakte, sogenannte Contracts for Difference (CFD), hat in der vergangenen Woche das Geschäft in Griechenland, Spanien und Dänemark des ehemaligen Konkurrenten World Spreads übernommen. Relativ unbemerkt von der deutschen Öffentlichkeit ist der britische CFD-Broker World Spread vor wenigen Wochen in die Insolvenz gerutscht. Nach dem relativ überraschenden Rücktritt des Vorstandschef Conor Foley und des Finanzvorstands Niall O’Kelly hatten Wirtschaftsprüfer bei der Kontrolle der Bücher festgestellt, dass Kundeneinlagen in Höhe von geschätzten 13 Mill. Pfund bzw. umgerechnet 16,1 Mill. Euro fehlen. Das war die erste hierzulande öffentlich gewordene Insolvenz innerhalb der CFD-Branche.Der Broker hatte dem Vernehmen nach auch Kunden in Deutschland. Aus Marktkreisen war zu erfahren, dass der CFD-Anbieter in Großbritannien registriert und der britischen Einlagensicherungseinrichtung unterliegt. Damit seien Anlegerbeträge bis rund 50 000 Pfund bzw. 62 390 Euro abgedeckt. Anlegerkreis gewachsenDer Fall wirft ein Licht auf den deutschen Markt für CFD, der in den vergangenen Jahren stetig gewachsen ist. Wegen der volatilen Kapitalmärkte haben die Anleger in den vergangenen Jahren Direktanlagen in Aktien gemieden. Stattdessen ist der Kreis der Anleger gewachsen, die vorwiegend Hebelprodukten wie Optionsscheine, Knock-out-Produkte und auch Contract for Difference (CFD) einsetzen.Diese Hebelprodukte sind aus dem englischen Spread Betting entstanden. Die Abkürzung steht für Differenzgeschäft. Ein CFD ist der Barausgleich eines Differenzgeschäfts zwischen Kauf- und Verkaufspreis eines Finanzinstruments. Mit einem CFD lässt sich an der Kursbewegung eines Basiswerts partizipieren, ohne diesen physisch zu besitzen.Der Kreis der Anleger, die Hebelprodukte einsetzen, ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. Nach Schätzungen von Experten wird die Zahl der Anleger, die Optionsscheine oder Knock-out-Produkte handeln, auf 35 000 Trader geschätzt. Die Zahl der Nutzer von Differenzkontrakten wird mit 32 000 beziffert. Erfahrungsgemäß rekrutieren sich die CFD-Anleger in erster Linie aus dem Kreis der Investoren, die zuvor Aktien oder Terminkontrakte als Anlageinstrument genutzt haben. Allerdings gibt es auch Überlappungen zwischen den einzelnen Hebelproduktanbietern. Die Aktivität dieser Anleger ist insgesamt sehr hoch. Allein 2011 betrug die Zahl der Transaktionen nach Angaben des Steinbeis Research Center for Financiale Services 27,3 Millionen Trades nach 19,6 Millionen Transaktionen im Jahr 2010. Starker KonkurrenzkampfDie Zahlen zeigen, dass der Handel von Differenzkontrakten in den vergangenen Jahren stark an Popularität zugenommen hat. Mittlerweile konkurrieren rund 20 CFD-Anbieter um die Gunst der Anleger. Nicht jeder Broker hat seinen Firmensitz in Deutschland oder der EU. Daher sind die Einlagen nicht immer sicher und werden auch nicht immer gesondert vom Firmenvermögen verwaltet. Bei britischen CFD-Anbietern sollten die Kundengelder über den Financial Services Compensation Scheme (FSCS), also der britischen Einlagensicherungseinrichtung abgesichert sein. Das FSCS ist eine von der britischen Regierung und Finanzindustrie unabhängige Institution, die im Rahmen des “Financial Services and Markets Act 2000” (Gesetz über Finanzdienstleistungen und -märkte aus dem Jahr 2000) eingerichtet wurde. Die Anlegergelder sind bis zu einer Höhe von 50 000 Pfund abgesichert.In Deutschland gibt es aber auch Alternativen zu den britischen Brokern. So bieten die Commerzbanktochter Comdirect sowie S-Broker, Flatex ebenfalls einen CFD-Handel an. Die beiden Letzteren gehen über den einzigen B 2 B-Anbieter in Deutschland Cefdex. Cefdex ist als Wertpapierhandelsbank in Deutschland zugelassen und wird durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) reguliert. Die Kundenkonten werden separat bei den entsprechenden Partnern geführt und unterliegen der deutschen Einlagensicherung. Von Cefdex wird im Hintergrund die Handelssoftware inklusive Backend, Ticketsystem sowie Reports zur Verfügung gestellt. Der Kundenkontakt erfolgt nur durch den Partner.