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Mit Corporates punkten

Viele Fondsmanager setzen bei Unternehmensanleihen auf Finanztitel

Mit Corporates punkten

Unternehmensanleihen bieten den Investoren in der Regel einen höheren Zins als Staatspapiere und erfreuen sich auch in der Krise noch großer Beliebtheit. Schließlich weisen viele große Unternehmen bessere Bilanzen auf als einige Staaten der Eurozone. Fondsmanager haben vor allem hohe Bestände von Emittenten aus der Finanzbranche in den Portfolios.mel Frankfurt – Die historisch niedrigen Zinsen in der Eurozone und die politische Unsicherheit in der Euro-Peripherie hat bei vielen Anlegern Unternehmensanleihen in den Fokus gerückt. Während sich bei den Blue-Chip-Unternehmen mitunter Namen finden lassen, die an Stabilität so manches Eurozonen-Land locker übertreffen, finden sich im Bereich der High-Yield-Corporate-Bonds, also der Unternehmensanleihen jenseits des Investment Grade, für findige Fondsmanager viele Namen, die für ihre Refinanzierung tiefer in die Tasche greifen müssen, aber trotzdem als relativ stabil gelten. Entsprechend freundlich war der Jahresauftakt für die Assetklasse. “Wir hatten schon eine starke Liquiditätssituation erwartet, nachdem der Markt insbesondere im vierten Quartal von hoher Volatilität und schwankender Emissionsaktivität geprägt war. Aber wir wurden noch angenehm überrascht”, sagte Matthias Minor, Head of Corporate Debt Capital Markets für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei der Royal Bank of Scotland (RBS) in London, unlängst im Gespräch mit der Börsen-Zeitung (siehe BZ vom 9. Februar 2012).Gleichwohl leiden die europäischen Unternehmen mit, wenn es den Staaten schlecht geht. Um den Ausfall von einem oder mehreren Emittenten verkraften zu können, sollten Anleger auf ein ausreichend großes Portfolio setzen.Der “Invesco Euro Corporate Bond” stützt sich auf die Investment-Grade-Anleihen, allerdings hat das Fondsmanagement die Möglichkeit, bis zu 30 % seines Gesamtvermögens in hochverzinsliche Anleihen und Staatsanleihen zu investieren. Der Fonds hat seit seiner Auflegung vor rund sechs Jahren ein Volumen von etwa 2,2 Mrd. Euro angesammelt. Derzeit setzen die Fondsmanager Paul Causer und Paul Read unter anderem auf europäische Bankaktien. Unter den Top Ten im Depot befinden sich unter anderem die teils mit impliziter und teils mit expliziter Staatsgarantie versehenen Namen Lloyds, Intesa Sanpaolo, Société Générale, Barclays und Bank of America. Die meisten Bonds im Portfolio haben ein “A”- oder “BBB”-Rating, Sub-Investment-Grade-Papiere spielen derzeit im Portfolio so gut wie keine Rolle. Der Fonds wurde von der Ratingagentur Morningstar mit der Höchstnote von fünf Sternen bewertet und kostet einen Ausgabeaufschlag von bis zu 5,25 %. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,29 %.Das Depot des “Pioneer Euro Corporate Bond” besteht aus 136 Titeln, die im Durchschnitt ein Rating von “BBB -” aufweisen. Der durchschnittliche Kupon der Anleihen im Depot weist einen Zins von 4,7 % aus, und die Restlaufzeit beträgt im Schnitt knapp über zehn Jahre. Zu den wichtigsten Papieren im 1,2 Mrd. Euro schweren Depot zählen die britischen Banken Standard Chartered und HSBC, die Svenska Handelsbanken, der französische Stromkonzern EDF und die norwegische Telefongesellschaft Telenor. Morningstar hat den Fonds mit vier Sternen ausgezeichnet. Der Ausgabeaufschlag beträgt 3 %, und die Gesamtkostenquote beläuft sich auf 1,15 %. Jenseits von BBBAuf Unternehmen jenseits des “BBB”-Ratings setzt der “Allianz High Yield Bond”. Mehr als 95 % des Portfolios sind mit “BB” oder “B” bewertet. Insgesamt besteht das gut 150 Mill. Euro schwere Depot aus 108 Titeln, darunter Emittenten wie Heidelberg Cement, Fiat und Fresenius Medical Care. Anders als bei den Produkten von Invesco und Pioneer setzt Fondsmanager Alexandre Caminade nicht auf die Finanzbranche: In Bezug auf Banken, zyklische Werte und Emittenten aus der Euro-Peripherie sei er vorsichtig. “Ich bevorzuge stabile und nichtzyklische Branchen, wie Nahrungsmittelhersteller, Gesundheit sowie Telekommunikations- und Kabelanbieter, die auch in einem schwierigen Umfeld Cash-flows erwirtschaften.” Der Fonds wurde von Morningstar mit vier Sternen bewertet und kostet einen Ausgabeaufschlag von 3 %. Die Gesamtkostenquote liegt bei 1,4 %.