Anlageprodukte

Mit dem Regenbogen besser durch die Krise

Rainbow-Anlageprodukte puffern Verluste ab - Diversifizierung bringt Mehrwert

Mit dem Regenbogen besser durch die Krise

Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Turbulenzen an den Kapitalmärkten in den vergangenen Jahren haben gezeigt, dass eine exakte Vorhersage der Marktentwicklung nicht möglich ist. Vorteile kann daher eine Risikostreuung über verschiedene Assetklassen bringen, wie sie der Nobelpreisträger Harry M. Markowitz vorschlug. Sogenannte Rainbow-Konstruktionen nehmen es dem Anleger ab, sich um eine geeignete Mischung innerhalb des Portfolios kümmern zu müssen.Rainbow-Optionen wurden erstmalig 1991 durch Mark Rubinstein beschrieben; nach seiner Darstellung kombiniert diese Struktur verschiedene Assetklassen wie ein Regenbogen die Farben. Die 2003 erstmals von Goldman Sachs in Form eines Anlage-Zertifikats angebotene Optionsstruktur fand zahlreiche Nachahmer. Bei dieser Konstruktion wird die beste Assetklasse am Ende der Laufzeit innerhalb des Portfolios am höchsten gewichtet. Die übrigen erhalten einen niedrigeren Anteil. Die Performance wird in vielen Produkten durch eine Durchschnittsbildung der Kurse ermittelt. Zusätzlich wird das eingesetzte Anlegerkapital durch Kapitalgarantien geschützt. Ein Blick auf das im Februar dieses Jahres ausgelaufene Rainbow-Zertifikat Garant Zertifikat von Goldman Sachs (DE0003929014) macht das Kursverhalten über verschiedene Kurszyklen hinweg deutlich. Das Produkt kombinierte eine Anlage im Euro Stoxx 50 (Aktien) mit dem Rentenindex REX und dem Rohstoffbarometer S & P GSCI Excess Return Index. Das Zertifikat büßte zunächst parallel zum Aktienmarkt ein. Es rutschte allerdings nicht unter den Nominalwert. Hier profitierte das Produkt offensichtlich von der positiven Entwicklung am Rentenmarkt. Der für die Kapitalgarantie unterlegte Zerobond konnte offensichtlich durch Kursgewinne die Verluste durch die Aktien abpuffern. Am Fälligkeitstag Anfang Februar dieses Jahres lag der Rücknahmepreis bei 116 Euro. Das Produkt wurde zu einem Nominalbetrag von 100 Euro emittiert. Am Ende wurde der Rentenmarkt gegenüber anderen Assetklassen übergewichtet, was letztlich zu einem Gewinn geführt hat.Für Anleger, die das Emittentenrisiko fürchten, gibt es einige wenige Fonds wie den DWS Funds Performance Rainbow 2013 (LU0223468736), der das Allokationsprinzip verfolgt. Der Rainbow-Mechanismus ist sowohl bei den Zertifikaten als auch bei dem DWS-Produkt gleich. Bei dem DWS-Fonds werden Aktien mit Anlagen auf dem Geldmarkt und Immobilien kombiniert. Wie das Goldman-Sachs-Zertifikat ist auch der Fonds dank der Entwicklung des Rentenmarktes verhältnismäßig gut durch die Krise gekommen. Dafür profitierte er nur eingeschränkt von dem raschen Aufschwung am Aktienmarkt.Die Kursentwicklung dieser Rainbow-Produkte ist aufgrund der exotischen Option nicht nur von der Performance der Korbbestandteile und deren Korrelation zueinander, sondern auch von der Volatilität der Bestandteile im Basket, der erwarteten Dividendenrendite der Aktien im Aktienkorb und von den Kapitalmarktzinsen abhängig. Das Zertifikat brachte dem Anleger vor allem in der Krise durch die gegensätzliche Entwicklung von Aktien und Anleihen einen Mehrwert.