ANLAGEPRODUKTE

Mit Dividendenzertifikaten den Markt schlagen

Ausschüttungen der Unternehmen schlagen Anleiherenditen - Strategieprodukte bringen Anlegern einen Mehrwert

Mit Dividendenzertifikaten den Markt schlagen

Die Dividendenrenditen vieler erstklassiger Unternehmen in Deutschland, Japan und Großbritannien liegen höher als die Anleihenrenditen. Die Ausschüttungen werden von Anlegern als regelmäßiger Kapitalzustrom geschätzt. Banken bieten eine große Auswahl an Zertifikaten, die Dividendenstrategien umsetzen und eine ausreichende Diversifizierung über einen Korb von Aktien bieten.Von Armin Schmitz, FrankfurtUngeachtet des zwischenzeitlichen Renditeanstieges an den Rentenmärkten befinden sich die Zinsen immer noch auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau. So wirft eine zehnjährige US-Staatsanleihe lediglich einen Ertrag von 2,76 % ab, eine zehnjährige Bundesanleihe kommt auf eine Rendite von 1,76 %. Ein Blick auf die Kennzahlen zeigt, dass die Dividendenrenditen vieler Blue Chips in Deutschland, Japan und Großbritannien deutlich höher liegen. Die Ausschüttungen sind für viele Anleger ein willkommener regelmäßiger Kapitalzustrom, der auch als Puffer gegenüber Kursrückgängen geschätzt wird. Dividendenanlagen gehören sicherlich zu den ältesten Anlagestrategien an den Kapitalmärkten. Je nach Gusto hat der Anleger die Möglichkeit, direkt in Aktien wie die K + S zu investieren, die eine Dividendenrendite von mehr als 6 % aufweist und es damit selbst mit Emerging-Markets-Anleihen aufnehmen kann.Der Anleger findet allerdings eine große Auswahl an passiven Produkten wie Zertifikaten oder Indexfonds vor, die mehr oder weniger erfolgreich Dividendenstrategien umsetzen. Zu den bekanntesten Produkten gehören sicherlich Zertifikate auf den DivDax Performance-Index (DE000CB52598), der die 15 Dax-Werte mit der höchsten Dividendenrendite abbildet. Da es sich um einen Total-Return-Index handelt, werden die Dividendenzahlungen bei der Indexberechnung berücksichtigt. In den vergangenen zwölf Monaten konnte das Produkt mit einer Rendite von 31 % den Dax, der nur auf eine Rendite von rund 27 % kam, übertrumpfen. Auch das Dividend Stars Germany Index-Zertifikat der Société Générale (DE000SG0EDK6) schlug den Dax um rund 3 Prozentpunkte. Über drei Jahre beträgt der Gewinn 23 %. Der Strategieindex orientiert sich an den Dividendenzahlungen und der Performance der zehn Dax-Unternehmen mit der höchsten Dividendenrendite. Außerdem ist ein positives Nettoergebnis notwendig.Von der HypoVereinsbank kommt das DJ Germany Forecasted Dividend Plus Indexzertifikat (DE000HV5ZN70). Die Indexmitglieder werden auf Basis der erwarteten künftigen Dividendenzahlungen ausgesucht. Bei der Gewichtung werden neben der erwarteten Dividendenrendite auch das -wachstum und die Kursentwicklung berücksichtigt. Die Dividenden werden thesauriert. Das im vergangenen Jahr aufgelegte Zertifikat erreichte in den vergangenen zwölf Monaten eine Rendite von mehr als 39 %. Im laufenden Jahr beträgt die Wertsteigerung 18,4 %Das Dividendenstrategie Indexzertifikat (DE000CZ34QZ0) der Commerzbank verfolgt einen anderen Ansatz. Das Produkt bildet die Entwicklung von Aktien aus dem Euro Stoxx 50 ab, die sich durch eine hohe Dividendenrendite auszeichnen. Die Werte werden aus dem Universum des europäischen Leitindex mit Hilfe einer Dividendenstrategie ausgesucht, die von dem technischen Analysten der Commerzbank, Achim Matzke, und seinem Expertenteam entwickelt wurde. Stop Loss reduziert VerlusteIn einem mehrstufigen Auswahlprozess werden die geeigneten Titel ausgesucht. Die erwarteten Dividenden dieser Werte sollten oberhalb des aktuellen Zinsniveaus liegen. Darüber hinaus sollte ein attraktives technisches Gesamtbild vorliegen. Eine Diversifizierung von Sektor und Land der Unternehmen soll Klumpenrisiken verhindern. Die Dividendenzahlungen und andere Ausschüttungen werden abzüglich der anfallenden Steuern und anderer Kosten reinvestiert. Die Zusammensetzung wird einmal jährlich überprüft. Im Unterschied zu den anderen Strategiezertifikaten ist bei dem Commerzbankprodukt jede Aktie mit einem Stop Loss versehen. Wird dieses Sicherungsstopp erreicht, wird die Aktie aus dem Index entfernt, um die Risiken zu reduzieren. Der Basket besteht seit Anfang Januar aus Werten wie Allianz, Daimler, Eni, Repsol, Schneider Electric und Unilever. Seit dem Jahreswechsel erreichte das 2012 auch als Zertifikat des Jahres ausgezeichnete Papier einen Gewinn von 14,5 %. Damit konnte es den Euro Stoxx 50-Kursindex um rund 2,6 Prozentpunkte schlagen. Seit dem Start im Januar 2012 erreichte das Zertifikat eine Rendite von 38,6 %. Das entspricht einer Outperformance von mehr als 14 Prozentpunkten gegenüber der Kursindex-Version des Euro Stoxx 50. Gegenüber der Performance-Index-Version liegt das Plus bei 6,1 Prozentpunkten.