ANLAGEPRODUKTE

Optionsstrategien federn Verluste ab

Daxplus Covered Call ETF schlägt deutschen Leitindex - Verbesserung des Chance-Risiko-Profils des Depots

Optionsstrategien federn Verluste ab

Die Angst vor der Staatsschuldenkrise hat zu einer volatilen Entwicklung an den europäischen Aktienmärkten geführt. Die Indizes haben im laufenden Jahr zum Teil zweistellige Verluste erlitten. ETF auf Indizes, die standardisierte Optionsstrategien umsetzen, konnten die Abwärtsrisiken in den vergangenen Jahren begrenzen. Sie sind in unruhigen Marktphasen eine Alternative zu ETF auf Standardindizes.Von Armin Schmitz, FrankfurtEuropas Aktienmärkte haben ein sehr volatiles Jahr hinter sich. Aufgrund der Staatsschuldenkrise in Euroland musste der Dax einen Verlust von 13,5 % seit dem Jahreswechsel hinnehmen. Wegen der hohen Gewichtung in Finanzwerten erlitt der Euro Stoxx 50 seit Januar einen Verlust von 16,4 %. Die Kursschwankungen sind intraday immer noch sehr hoch. Spannen zwischen Tageshoch und Tagestief von 6 % sind keine Seltenheit. Das Risiko liegt gemessen am VDax, der die implizite Volatilität im Dax angibt, bei mehr als 30 %.Während sich der Anleger mit reinen Indexfonds oder auch Partizipationszertifikaten auf Standardindizes wie den Euro Stoxx 50 sowohl Chancen als auch das Marktrisiko ins Depot holt, können Strategieindizes wie der Daxplus Covered Call oder der Daxplus Protective Put, die verbriefte Optionsstrategien beinhalten, punkten und das Chance-Risiko-Verhältnis des Depots verbessern. Dabei verbriefen diese Indizes im Wesentlichen Strategien, die als Schreiben von Optionen seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts gängig sind, um Portfolioerträge zu verbessern.Der Daxplus Covered Call von Lyxor (LU0252635023) spiegelt einen rollierenden Index wider, der auf einem Dax-Portfolio und einer an der Eurex gehandelten Call-Option auf den Dax basiert. Bei einem Covered Call wird eine Call-Option verkauft und gleichzeitig der Basiswert der Option erworben. Damit können sich Anleger vor einem Totalverlust schützen und gleichzeitig von seitwärts tendierenden Märkten profitieren. Der Indexfonds hat sich in den vergangenen zwölf Monaten deutlich besser entwickelt als ein Dax-ETF. Mit einem Verlust von rund 8 % konnte das Produkt einen klassischen Dax-ETF, beispielsweise von iShares (DE0005933931), um 5 Prozentpunkte schlagen. Über den Dreijahreszeitraum ist der Unterschied noch beeindruckender. So erzielte der Lyxor-ETF eine Wertsteigerung von 50 %, Anleger erreichten mit dem Dax-ETF lediglich ein Plus von 31,8 %.Ein vergleichbares Produkt auf den Euro Stoxx 50 bietet Lyxor mit dem Lyxor Euro Stoxx 50 BuyWrite (FR0010389205) an. Der Index besteht aus einem Investment in den europäischen Leitindex sowie dem Verkauf einer Call-Option auf den Euro Stoxx 50. Der ETF verzeichnete im vergangenen Zwölfmonatszeitraum einen Verlust von 4,4 %. Ein ETF auf den Euro Stoxx 50 kam dagegen auf ein Minus von 15,5 %. Über drei Jahre liegt die Outperformance des ETF gegenüber dem Strategieindex bei 26 Prozentpunkten.Ein weiterer Strategieindex ist der Daxplus Protective Put. Protective Put bedeutet unter Spezialisten die Kombination einer Dax-Kassaposition mit dem Kauf einer Put-Option (Verkaufsoption). Der Wert des Put steigt dann, wenn der Kurs des Basiswertes fällt. Der Index kann damit die Kursverluste des Dax abfedern. Dieser Index bildet eine Strategie auf den Dax ab, bei der quasi eine an der Eurex gehandelte standardisierte Put-Option auf den Dax erworben wird, die 5 % aus dem Geld liegt. Der Basispreis liegt also 5 % über dem aktuellen Dax-Kurs. Bei dieser Kombinationsstrategie sind die Verluste auf die Höhe der gezahlten Put-Prämien begrenzt. Fällt der Leitindex, steigt parallel dazu der Wert der Put-Option.Der einzige ETF auf diesen Strategieindex stammt von Lyxor (LU0288030280). Der Fonds weist seit Dezember 2010 lediglich einen Verlust von 6,2 % auf. Er konnte damit einen Dax-ETF um rund 7 Prozentpunkte schlagen. Im Dreijahreszeitraum liegt der Dax-Indexfonds mit einem Gewinn von 31 % vorn. Der Lyxor-ETF zeigt lediglich ein Plus von 11 %. Der Kauf der Put-Option kostet also im Aufwärtstrend Performance. Der ETF auf den Daxplus Protective Put eignet sich als taktisches Investment, um in Abwärtstrends die Verluste zu reduzieren. In Aufwärtstrends läuft der Fonds der Entwicklung des Index hinterher.Es handelt sich bei allen ETF um swapbasierte Fonds. Der Swap-Anteil ist gesetzlich auf 10 % des Fondsvolumens begrenzt, in der Praxis liegt er aber meist deutlich darunter. Da der Wert des Swap nach Maßgabe der OGAW/Ucits-III-Richtlinie nicht mehr als 10 % des Fondsnettovermögens betragen darf, liegt also das maximale Risiko bei 10 %, wenn der Swap-Kontrahent ausfällt.Die in diesen Produkten verwalteten Anlegergelder liegen im niedrigen zweistelligen Millionenbereich. Es handelt sich trotz der überzeugenden Entwicklung also um Nischenprodukte.