ftx – Kredite bei Banken sind trotz vieler Leitzinssenkungen kaum günstiger als vor einem Jahr. Lebensversicherungskunden können aber auch ihre Police beleihen – das ist oft günstiger als bei einer Bank. Allerdings gilt es auch einige Fallstricke zu beachten.Bei einem Policendarlehen wird ein Teil des bislang aufgebauten Guthabens als Kredit ausgezahlt. Der Kreditzins liegt je nach Gesellschaft derzeit meist bei knapp 6 bis 8 %. Das ist günstiger als der Dispo- oder gar ein Überziehungskredit auf dem Girokonto. Selbst ein normales Ratendarlehen ist meist teurer.Maximaler Kreditbetrag beim Policendarlehen sind in der Regel 90 % des “Rückkaufswerts”, also des Betrags, der bei einer Kündigung ausgezahlt würde. Der Vertrag läuft nach Kreditaufnahme wie bisher weiter – den Risikoschutz behält der Kunde. Allerdings muss er dann neben den Zinsen für das Policendarlehen weiterhin die Prämien zahlen. Die Vorteile für den Kunden neben einer Zinsersparnis: Da keine Bonitätsprüfung notwendig ist, erhält der Versicherte meist schnell Geld. Außerdem kann er grundsätzlich jederzeit tilgen. Wird nichts zurückgezahlt, verrechnet der Lebensversicherer den Kredit bei Ablauf der Police mit der fälligen Auszahlung.Policendarlehen haben aber auch einige gravierende Nachteile. Wegen der hohen Abschlusskosten zu Vertragsbeginn dauert es in der Regel viele Jahre, bis ein nennenswertes Guthaben vorhanden ist, das beliehen werden kann. Wird das Policendarlehen nicht getilgt, schleppt der Kunde möglicherweise unbewusst über Jahrzehnte einen Kredit mit sich herum. Der gesamte Zinsaufwand ist dann enorm. Fazit: Für einen kurzfristigen Liquiditätsengpass ist das Policendarlehen geeignet, langfristige Geldprobleme lassen sich damit aber nicht lösen.