Asset Management

Private-Equity-Fonds trotz Krise optimistisch

CAM-Umfrage: "Distressed Debt" auf Gewinnerseite

Private-Equity-Fonds trotz Krise optimistisch

wb Frankfurt – Die Mehrheit der Private-Equity-Fondsmanager macht trotz Subprime-Krise “hervorragende Investitions- und Renditechancen” aus. Das ist das Ergebnis einer Studie des Dachfonds-Managers CAM Private Equity. Ausschlaggebend für den Optimismus seien die günstigeren Einstiegsbewertungen bei konservativeren Finanzierungsstrukturen. Laut Rolf Wickenkamp, Executive Partner von CAM, wurden bis Ende März 2008 rund 500 Fondsmanager zu den Auswirkungen der Subprime-Krise befragt. Die Rücklaufquote lag bei einem Fünftel.In der globalen Betrachtung über alle Private-Equity-Märkte hinweg stimme die Mehrheit darin überein, dass die durchschnittlichen Fremdfinanzierungskosten im Verhältnis zur Situation vor dem Credit Crunch gestiegen sind bzw. über den laufenden Zyklus hinweg klettern werden. Darüber hinaus seien die Covenants (vertragliche Zusicherungen des Kreditnehmers während der Laufzeit) strenger geworden. Auch die Exit-Bedingungen haben sich eingetrübt, in Asien deutlich geringer als auf den reifen Märkten USA und Europa. Gleichzeitig seien jedoch die Einstiegsbewertungen gesunken, was sich in niedrigeren Kaufpreisen widerspiegele. FinanzierungskostenWährend die Finanzierungskosten für mittlere Buy-outs in Nordamerika nach Ansicht der Befragten zulegten, können 23 % der Experten für den europäischen Mid-Market bisher keine Steigerung feststellen. Bei großen Buy-outs stimmen demnach die Fondsmanager darin überein, dass die Finanzierungskosten gewachsen sind und in den USA weiter zunehmen werden. Auf Europa bezogen erwarte nur jeder Fünfte anziehende Finanzierungskosten. Einig seien sich die Private-Equity-Fondsmanager, dass die Covenants für große LBO sowohl in den USA als auch in Europa strenger geworden sind. Dagegen habe die Kreditkrise für Venture Capital im Hinblick auf Einstiegspreise und Finanzierungsmöglichkeiten keine negativen Folgen. Kurz- und mittelfristig werde hier jedoch mit einer Verschlechterung der Exit-Situation gerechnet. Selten Folgen für Portfolien Trotz der angespannten Lage an den Kreditmärkten gaben zwei Drittel der Fondsmanager an, dass dies keine Auswirkung auf ihr Portfolio habe. Jeder Dritte glaube, Leveraged-Deals refinanzieren zu müssen. 35 % gehen davon aus, dass andere Akteure, insbesondere Mezzanine-Anbieter, die von den Banken hinterlassene Finanzierungslücke schließen. Die überwiegende Mehrheit sei der Ansicht, dass Private-Equity-Fonds der Jahrgänge 2008 und 2009 eine “sehr gute” Performance erzielen werden. Dies gelte für Mezzanine und Special Situations (u.a. Distressed Debt und Turnaround), die als Gewinner der Marktsituation betrachtet werden. Große Buy-outs wurden in Bezug auf Returns erwartungsgemäß als Verlierer der Subprime-Turbulenzen gehandelt, während die Performance-Aussichten für mittlere Buy-outs und Venture Capital als “unverändert gut” eingestuft würden. Obwohl bei großen Buy-outs die Rendite sinke, werden im obersten Viertel weiterhin mehr als 30 % p.a. (auf IRR-Basis) erzielt werden können. Ein Ende der Kreditklemme erwarten zwei Drittel innerhalb von 12 bis 36 Monaten.