Asset Management

Private Equity im Osten vor Wachstumsschub

Rising Star: Den Investoren winken Rendite-Chancen

Private Equity im Osten vor Wachstumsschub

wb Frankfurt – Private Equity hat in Zentral- und Osteuropa eine glänzende Zukunft. Anleger, die in die entsprechenden Fonds investieren, können davon kräftig profitieren. Frank A. Erhard, Verwaltungsratspräsident und CEO der auf alternative Investments spezialisierten Schweizer Rising Star AG, sagt Investoren gute Rendite-Chancen voraus. Der US-Milliardär Warren Buffett hätte heute Chancen, sein Kapital innerhalb der nächsten 40 Jahre in Volkwirtschaften Osteuropas oder Asiens, in denen derzeit ein dreimal so hohes Wachstum wie in anderen Regionen stattfinde, gewinnbringend zu vermehren. Die Erfolgsstory des “Orakels von Oklahoma” sei in den etablierten Volkswirtschaften “sicherlich nicht wiederholbar”. Heute hätten alle neuen EU-Mitgliedstaaten aus Zentral- und Osteuropa eine geringere Inflation, eine stabilere Wirtschaft, offenere politische Systeme und eine ausgeglichenere Exportbilanz, lobt Erhard. Die Region verfüge über ein breites Spektrum an Investitionsmöglichkeiten, und Investoren profitierten von einem günstigen Risikoprofil. Die Renditechancen dort beziffert er auf 5 bis 8 % mehr als bei Private Equity in entwickelten Ländern.Während in Westeuropa der Widerstand gegen Unternehmensverkäufe spürbar sei, hätten Privatisierung und ausländische Direktinvestitionen in Zentral- und Osteuropa ein unternehmerisches, handelsorientiertes Klima geschaffen, welches sich hervorragend für den Transfer von Unternehmenswerten eigne, meint Erhard. Der EU-Beitritt von acht zentral- und osteuropäischen Ländern 2004 habe ein entscheidendes Signal gesetzt. Die verbesserten Entwicklungen schufen dem Investment-Experten zufolge “das richtige Klima für Private Equity, nicht nur für die Beitrittsländer, sondern auch für die zukünftigen Beitrittskandidaten”. Schon 2004 wurde zum Beispiel in Bulgarien die staatliche Telekom BTC privatisiert. Kurz darauf gelang es Private-Equity-Firmen, den bulgarischen Mobilfunkanbieter Mobiltel für 1,2 Mrd. Euro zu übernehmen. Diese Transaktion gilt bis heute als eins der größten fremdfinanzierten Buy-outs der Region.Makroökonomisch seien die Aussichten glänzend. Die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) der neuen EU-Mitgliedstaaten habe durch die Aussicht auf einen EU-Beitritt die durchschnittliche europäische Wachstumsrate überflügelt. Die Auswirkungen sollten auf lange Zeit zu spüren sein und ein günstiges Umfeld für Private Equity schaffen: “Der Markt in Osteuropa bietet dadurch ein weites Spektrum an interessanten Möglichkeiten.” Der Zugang für Investoren zu erfolgreichen Private-Equity-Partnerschaften erfordere jedoch lokale Marktkenntnisse und sei nur über spezialisierte Dachfonds sinnvoll. Kapital fehlt Bei den positiven Wachstumsperspektiven fehle es an Kapital. Nach den meisten Kennzahlen bestehe im Vergleich zu anderen Märkten ein “riesiges ungenutztes Aufnahmepotenzial für Equity”. Da wachsende Unternehmen und Firmen im Restrukturierungsprozess einen hohen Kapitalbedarf, aber nicht die nötigen Cash-flow-Charakteristiken aufwiesen, um signifikante Kreditbeträge zu erhalten, sei privates Eigenkapital überaus willkommen. Dies ermögliche es, die Finanzierungslücken zu füllen. Die Direktinvestitionen in die Region (insgesamt, nicht nur Private Equity) sind laut Erhard von 7 Mrd. Dollar 2003 auf 23 Mrd. Dollar 2004 gestiegen. Prognosen zeigten, dass es bis Ende 2006 rund 35 Mrd. Dollar sein sollen. Weiter werde ein konstant hoher Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen von etwa 4 % des BIP über die nächsten fünf Jahre erwartet.Inzwischen habe die Privatisierung von Banken zu einem “vernünftigen Umfeld für Kredite” geführt. Zuletzt habe sich der Schwerpunkt der Private-Equity-Investitionen zur Expansionsfinanzierung von mittelgroßen Unternehmen im späteren Stadium und zu Buy-and-Build-Strategien hin verlagert. Zunehmend stünden auch strukturierte Finanzierungen für Leverage-Transaktionen und Mezzanine-Kapital zur Verfügung, was Buy-out-Aktivitäten anregen sollte. Trotzdem bleibe der Anteil an verfügbarem Fremdkapital beträchtlich unter dem, der sich in Westeuropa beobachten lasse. Damit sei auch das Transaktionsrisiko geringer.