Risikoverstärkung per Gesetz
Es besteht kein Zweifel mehr daran, dass Finanzmarktregulierung bitter nötig ist. Man muss es allerdings richtig machen – und nicht so wie bei deutschen Hedgefonds: Diesen ließ der Gesetzgeber so wenig Spielraum bei ihren Anlagen, dass kaum jemand diese Vehikel nutzte. Offen blieb jedoch das Schlupfloch, in jedes ausländische Hedgefonds-Portfolio zu investieren, wenn es nur in ein Zertifikat, rechtlich betrachtet eine Inhaberschuldverschreibung, verpackt wurde. Großanleger kauften daher kräftig Hedgefonds-Zertifikate, emittiert von US-Investmentbanken, europäischen Instituten oder auch deutschen Landesbanken. Nun bangen sie weniger um die Performance der Fondsportfolios, auch wenn die wohl meist bescheiden ausfällt, als vielmehr um das Überleben der Emittenten. Übrigens: Für deutsche Hedgefonds ist eine Warnung vor möglichem Totalverlust vorgeschrieben. Bei Hedgefonds-Zertifikaten wäre dieser “Totenkopf” aus doppeltem Grunde angebracht gewesen. ssc