Anlageprodukte

Rohstoffreichtum macht Afrika interessant

Anleger entdecken die Aktienmärkte der Region - Passive Produkte erlauben diversifiziertes Investment

Rohstoffreichtum macht Afrika interessant

Von Armin Schmitz, FrankfurtDie Schwellenländer haben sich trotz der Krise in den Industriestaaten prächtig entwickelt. Niedriger Verschuldungsgrad, Rohstoffreichtum und niedriges Subprime-Exposure der Banken sorgen für eine überdurchschnittliche Entwicklung der Aktienmärkte. Nun erwacht auch das Interesse an Frontier-Märkten wie den afrikanischen Staaten.In den vergangenen Jahren hat sich die Wirtschaft vieler Staaten des Kontinents positiv entwickelt. So betrug das Wirtschaftswachstum während der Krise 2009 rund 2,5 %. Der Kontinent verzeichnete in den zurückliegenden zehn Jahren durch die robuste Inlandsnachfrage, durch steigende Infrastrukturinvestitionen und die Rohstoffhausse überdurchschnittlich hohe Zuflüsse ausländischen Kapitals.Die demografische Entwicklung, der Aufbau von Infrastrukturen und der Rohstoffreichtum sprechen langfristig für ein Investment in Afrika. Der Internationale Währungsfonds (IWF) rechnet für das Jahr 2010 beim Wirtschaftswachstum mit einem Plus von 4,3 %. Für das Jahr 2011 wird vom IWF gar ein Zuwachs von 5,3 % vorhergesagt.Der Kontinent ist allerdings kein homogenes Gebilde, sondern setzt sich aus 53 Staaten zusammen, deren wirtschaftliche und politische Entwicklung unterschiedlicher nicht sein könnte. Vor allem nordafrikanische Staaten zeichnen sich durch ein Wirtschaftswachstumsniveau aus, das nachhaltiger und höher ist als das des übrigen Afrikas – mit Ausnahme Südafrikas. Das Wachstum lag in den zurückliegenden zehn Jahren bei durchschnittlich 3 bis 5 %.Aufgrund dieser Wachstumsaussichten eignet sich ein Afrika-Engagement im Rahmen einer Depotbeimischung. Der Anleger hat die Möglichkeit, die Aktienmärkte außerhalb Südafrikas passiv abzubilden. Dabei handelt es sich wegen der geringen Marktkapitalisierung der Börsen im Wesentlichen um eine Domäne der Zertifikate.Bei den börsengehandelten Indexfonds bietet Lyxor den Exchange Traded Fund auf den Pan Africa (FR0010636464) an, der den 30 Werte enthaltenden SGI Pan Africa Preisindex abbildet. Dabei liegt der Fokus auf Unternehmen aus Südafrika (34,8 %) und Marokko (15 %). Der ETF erzielte in den zurückliegenden zwölf Monaten einen Gewinn von 24,5 % , die Sechs-Monats-Performance liegt bei 10,9 %.Das Zertifikat der LBB auf den Afrika Opportunity Index (DE000LBB1Y08) macht den aktiv gemanagten Magna Africa Fund handelbar. Neben den Fondsanteilen dient eine unverzinsliche Barkomponente der Liquiditätssteuerung. Es muss berücksichtigt werden, dass neben der Managementgebühr von 0,5 % p. a. für das Zertifikat noch eine Gesamtkostenquote von 2,75 % für den rund 57 Mill. Euro schweren Fonds anfällt. Das Zertifikat brachte es in den vergangenen zwölf Monaten auf einen Gewinn von 38 %, über die zurückliegenden zwei Jahre konnte es sogar seinen Wert ungefähr verdoppeln.Einen breiten Ansatz fährt das Zertifikat der Royal Bank of Scotland auf den S & P Africa 40 Index (DE000AA0ZBW6), der die nach Marktkapitalisierung größten Unternehmen des Kontinents abbildet. Die Gewichtung eines jeden Landes ist auf maximal 30 % begrenzt. Der Anteil der Einzelwerte ist bei 8 % gedeckelt. Der Index wird durch Minenwerte wie Randgold Resources, Iamgold und Red Back Mining dominiert. Dividendenzahlungen werden bei der Indexberechnung nicht berücksichtigt. Die Performance binnen einem Jahr liegt bei ungefähr 36 %.Zu den erfolgreichsten Produkten gehört sicherlich das S & P Central Africa Resources Zertifikat der Royal Bank of Scotland (DE000AA0F701), das in den vergangenen zwei Jahren auf einen Gewinn von mehr als 300 % kam und damit die Konkurrenzprodukte deutlich übertrumpfte. Mit einer Einjahresperformance von 41,3 % hat das Produkt die Nase vorn. Der Index bildet die Entwicklung von zehn Rohstoffförderern unter anderem aus Sambia, Ghana und dem Kongo ab.