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Rumänisches Ackerland für die Investoren

Fonds investiert 350 Mill. Euro in Landwirtschaft

Rumänisches Ackerland für die Investoren

ars Frankfurt – Die Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln zieht wegen der wachsende Zahl der Weltbevölkerung und veränderter Ernährungsgewohnheiten an. Gleichzeitig werden pflanzliche Rohstoffe vermehrt zur Gewinnung von Biokraftstoffen angebaut. Zudem sind in den zurückliegenden vier Jahrzehnten weltweit mehr als 30 % des landwirtschaftlich nutzbaren Bodens durch Erosion und zunehmende Verstädterung verloren. Das steigert den Wert von Agrarflächen und Ackerland.Steigende Nahrungsmittelpreise treffen viele arabische Staaten. Denn die Fläche nutzbaren Bodens ist im Nahen Osten stark begrenzt. Daher wird in Dubai bis zum Jahresende ein neuer Agriculture-Fonds aufgelegt, der mit einem Volumen von mehr als 350 Mill. Dollar ausgestattet werden soll. Ziel des Fonds ist es, Ackerland in Osteuropa und Afrika zu erwerben.Die Golfstaaten haben in den vergangenen Jahren ihre Anstrengungen verstärkt, Land in anderen Regionen zu kaufen, um sich den Nachschub von Nahrungsmitteln zu sichern. Aufgrund der klimatischen Bedingungen und der Bodenbeschaffenheit müssen viele Staaten des Nahen Ostens den Hauptteil ihrer Nahrungsmitteln importieren. Sie sind damit im großen Umfang abhängig von der Entwicklung der Nahrungsmittelpreise an den Rohstoffmärkten.Der neue Fonds ist ein Joint Venture von Pharos Financial Group, einer Kapitalanlagegesellschaft mit Sitz in Dubai, und der in London beheimateten Miro Holdings International, die sich auf Anlagen im Agrarsektor fokussiert. Der Fonds soll ab der kommenden Woche vor allem in der Golfregion und Europa vermarktet werden. Ziel ist es, in Osteuropa, der CIS-Region (Gemeinschaft Unabhängiger Staaten) und Afrika Land zu erwerben. Derzeit hält nach Angaben der Fondsgesellschaft ein Team in Rumänien Ausschau nach Ackerland, das weiterentwickelt werden kann. Ziel ist, dort eine Fläche von 50 000 Hektar zu erwerben. Rumänien erlaubt es auch ausländischen Investoren, Land zu besitzen. Das Nachbarland Moldawien ist ebenfalls derzeit im Begriff, die rechtlichen Möglichkeiten zu schaffen, den Landerwerb für Ausländer zuzulassen. Ungenutztes Potenzial”Viele Gebiete können nicht ihr volles Potenzial bei der Produktion ausnutzen. Es fehlt Kapital und Technologie… Wir können leicht die Produktion von Weizen von zwei Tonnen auf fünf Tonnenpro Hektar steigern”, sagte Oliver Barnes von Miro Holding der Agentur Reuters. Die Ernten der osteuropäischen Region werden hauptsächlich in den Nahen Osten verkauft. Die Erträge von Land, das in Afrika erworben worden ist, sollen vor Ort verkauft werden. “Wir beginnen zunächst mit Projekten in Osteuropa, und dann werden wir unsere Aktivitäten in afrikanischen Ländern wie Tansania ausweiten”, sagt Barnes.