Immobilien

Schlechte Karten für deutsche Casinos

BulwienGesa fordert bessere Rahmenbedingungen

Schlechte Karten für deutsche Casinos

tl Frankfurt – Der Immobilienanalyst BulwienGesa tritt für eine niedrigere Spielbankabgabe und weniger Standortbeschränkungen in Deutschland ein. Andernfalls drohten die Anbieter hierzulande weiter im Vergleich zu den Wettbewerbern im Ausland zurückzufallen. In der neuesten Ausgabe des vierteljährlichen Rundbriefs verweist BulwienGesa-Analyst Dierk Freitag auf den boomenden Glücksspielmarkt in Asien. So habe Macao bereits 2004 Las Vegas bei den BruttoSpielerträgen überholt. In zwei bis drei Jahren sei in der ehemaligen portugiesischen Kolonie mit einer erneuten Verdoppelung der Spieltischzahl zu rechnen. “Und auch Indien, Singapur, Thailand und Japan wollen sich ihre Chancen nicht entgehen lassen und bereiten den Weg für das legale Glücksspiel und den Bau entsprechender Casinos vor.”In Deutschland sieht es hingegen trübe aus. So seien die Bruttospielerträge der acht bayerischen Spielbanken 2007 um 8 % zurückgegangen. Belastend wirkte sich neben dem Rauchverbot und dem Anfang 2008 in Kraft getretenen Glücksspiel-Staatsvertrag insbesondere die Abgabenlast von bis zu 90 % aus. Die drei Spielbanken in Sachsen-Anhalt benötigten zur Vermeidung einer Insolvenz sogar die finanzielle Unterstützung des Landes. Ausländische Touristen insbesondere aus Asien hätten durchaus Interesse am Glücksspiel in Deutschland, ist Freitag überzeugt. Stattdessen gebe es in München und Köln keine Casinos. Grenznahe Casinos in Holland, der Schweiz, Österreich und Tschechien profitierten von deutschen Besuchern. Im übrigen Europa befinde sich der Markt hingegen im Aufschwung. Dies gelte ganz besonders für Länder wie Ungarn, Slowenien, Serbien und Russland. Unterhaltungswert bietenCasinos, die auch in Zukunft prosperieren, müssen nach Meinung von Freitag über die reinen Spiele hinaus einen erkennbaren Unterhaltungswert bieten. Nur so könnten sie sich vom boomenden Onlinemarkt und anderen Glücksspielangeboten abgrenzen. Damit erteilt der BulwienGesa-Analyst dem Trend bei deutschen Casinos, das personalintensive und damit teure Tischspiel zugunsten von Automaten aufzugeben, eine klare Absage. Gerade Asiaten schätzten das kommunikative Tischspiel.In Deutschland müsse das Angebot deutlich attraktiver werden. Deshalb fordert Freitag eine wettbewerbsgerechte Gestaltung der Spielbankabgabe, sprich eine Senkung, und weniger Standortbeschränkungen. Ohne die Hilfe der Bundesländer wäre es um die Zukunft der Spielcasinos hierzulande schlecht bestellt, so Freitag.