ANLAGEPRODUKTE

Scope fordert Besserung bei Produktinformationsblättern

Mängel in puncto Transparenz und Aktualität beklagt

Scope fordert Besserung bei Produktinformationsblättern

ars Frankfurt – Bei den neu eingeführten Produktinformationsblättern sind Transparenz und auch Aktualität nicht immer ausreichend. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Informationsblätter durch die Ratingagentur Scope Analysis am deutschen Zertifikatemarkt. Seit Anfang Juli müssen Wertpapierdienstleister ihren Kunden bei Beratungen mit einer Kaufempfehlung für einzelne Wertpapiere Produktinformationsblätter für Finanzprodukte (PIB) aushändigen. Dies sieht das Anlegerschutz- und Funktionsverbesserungsgesetz vor. Entsprechend den Vorgaben des Anlegerschutzgesetzes darf das PIB in der Regel nicht mehr als zwei DIN-A4-Seiten umfassen. Bei komplexeren Produkten dürfen es auch drei Seiten sein.Es zeigte sich, dass zum Stichtag der Untersuchung keiner der Emittenten die eigene Produktpalette komplett abdeckte. Scope Analysis erwartet allerdings, dass die Banken ihr Angebot bei den Beipackzetteln sukzessive ausbauen werden. Die besten Beipackzettel, wie die PIB auch bezeichnet werden, bietet die HSBC Trinkaus an. Daneben konnten auch die Informationsblätter von Citigroup, Goldman Sachs und Macquarie die Ratingagentur überzeugen. Diese Emittenten unterscheiden sich von der Konkurrenz häufig, weil sie Realtime-Kurse dafür nutzen, Auszahlungs- und Chance-Risiko-Profile immer aktuell abzubilden. Diese Angaben können die Anleger dann zur Bewertung des Produktes vor dem Kauf oder Verkauf nutzen. Andere Emittenten, die keine aktuellen Kurse nutzen, gehen laut Scope lediglich auf theoretische Beispielszenarien ein. Besonders hervorgehoben wurden in der Studie die PIB der Deutschen Bank, die für den Anleger sehr verständlich den Einfluss von Zinsen, Dividenden, Restlaufzeiten oder Volatilität auf die Kursentwicklung erklären. Auch die HypoVereinsbank wurde wegen der konkreten Ausweisung der Kosten für die Kunden hervorgehoben.