Die Edelmetallpreise befinden sich in diesem Jahr wieder im Aufwind. Vor allem Silber hat sich überdurchschnittlich gut entwickelt. Optimisten gehen wegen der lockeren Geldpolitik der Notenbanken und der Angst vor einem Auseinanderbrechen der Währungsunion von einem weiteren Anstieg aus. Besicherte Produkte erlauben eine Investition in das Edelmetall.Von Armin Schmitz, FrankfurtWährend Gold im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses steht, hat sich der Silberpreis wesentlich besser entwickelt. In der Spitze stieg der Unzenpreis bis auf 35,72 Dollar, ehe es zu einer Korrektur kam. Damit hat sich das Edelmetall 2012 bereits um rund 26 % verteuert. Der Goldpreis weist dagegen nur ein Plus von 13 % auf. Der Silberpreis ist immer noch weit entfernt von seinem Hoch vom April 2010. Damals erreichte er mit 49,54 Dollar das höchste Niveau seit den 80er Jahren. Gründe für den Preisanstieg der Edelmetalle gibt es viele. Die massiven geldpolitische Lockerungsmaßnahmen der Notenbanken rufen Ängste vor einer stark inflationären Entwicklung hervor. Edelmetallanlagen werden dabei als Versicherung gegenüber hohen Teuerungsraten gesehen. Silber und Gold werden auch als Hedge gegen ein Auseinanderbrechen der europäischen Währungsunion gesehen.Nach Ansicht von Analysten wird der Silberpreis vor allem durch die Käufe von Investoren angetrieben. Das industrielle Interesse bewegt sich nach Ansicht von Oliver Heuschuch vom Edelmetallunternehmen Heraeus auf einen niedrigem Niveau. Der Markt wird auch ausreichend mit Silber versorgt. So ist die Silberproduktion nach Angaben der CPM-Group 2011 um 2 % gestiegen. Für 2012 nehmen die Analysten eine Zunahme der Neuproduktion um 4 % auf globaler Ebene an.Die spekulativen Long-Positionen der Investoren sind in den vergangenen Wochen um mehr als 40 % gestiegen. Zurückhaltender waren in diesem Jahr die langfristig orientierten Anleger. Sie kaufen über Exchange Traded Funds (ETF) und Exchange Traded Commodities (ETC). Der Silberbestand des weltweit größten Silber-ETC, des iShares Silver Trust, wuchs seit dem Jahreswechsel um 162 Tonnen auf zuletzt 9 767 Tonnen. Vom Rekordniveau von 11 390 Tonnen ist der ETC aber auch noch deutlich entfernt.Unter seinem April-Tief befindet sich auch die Gold-Silber-Ratio. Dieser Wert zeigt an, wie viele Unzen Silber der Anleger benötigt, um eine Unze Gold zu kaufen. Damals lag das Verhältnis bei 32, heute bei rund 49. Nach Ansicht von Silberoptimisten hat der Edelmetallpreis daher noch deutliches Nachholpotenzial gegenüber Gold.Die aktuelle Korrektur erlaubt noch einmal einen Einstieg auf ermäßigtem Niveau. Da das Edelmetall gegenüber dem Dax nur eine Korrelation von 0,5 besitzt, kann der Anleger mit Silber das Depotrisiko etwas diversifizieren. Investoren finden eine breite Auswahl an Zertifikaten und ETC vor, um in Silber zu investieren. Um das Emittentenrisiko zu minimieren, gibt es ETC, bei denen das Anlegerkapital durch die Hinterlegung des Edelmetalls besichert ist. ETF auf einzelne Edelmetall sind in Deutschland leider nicht zum öffentlichen Vertrieb zugelassen. Der mit einem Volumen von 130 Mill. Dollar größte deutsche Silber-ETC ist der Physical Silver ETC (GB00B57Y9462) von DB ETC, einer Deutsche-Bank-Tochter. Das Produkt partizipiert eins zu eins an den Kursbewegungen des Silbers. Das Anlegerkapital wird durch die Hinterlegung von zehn Unzen Silber pro Anteil gesichert. Die Barren liegen alloziert vor und sind rechtlich von der Vermögensmasse von DB ETC getrennt gelagert. Eine Währungsabsicherung fehlt. 2012 verzeichnet der ETC bisher einen Gewinn von rund 16 %. Mit dem DB ETC auf den Physical Silver Euro Hedged ETC des selben Anbieters (DE000A1EK0J7) kann der Anleger die Währungsschwankungen des Euro gegenüber dem Dollar ausschalten. Das Anlegerkapital wird ebenfalls durch die Hinterlegung von Silber besichert. Der Anleger konnte mit diesem Produkt bisher einen Gewinn von 21 % erzielen. Eine andere Abbildung- und Besicherungsform nutzt Source bei seinem S & P GSCI Silver Total Return T-ETC (XS0417171658). Die Rendite wird durch besicherte Total-Return-Swaps mit Swap-Kontrahenten generiert. Das Anlagekapital wird in US-Schatzanweisungen (T-Bills) investiert, die als Sicherheit dienen.