Finanzen persönlich

Teurer Schutz für das Feriendomizil

Spezielle Deckung für Auslandsobjekte

Teurer Schutz für das Feriendomizil

Von Andreas KunzeAus dem Urlaub an Nord- und Ostsee kommt mancher Bundesbürger mit dem Wunsch zurück, sich ein Ferien- oder Wochenendhaus an der Küste zuzulegen. Bei der Kalkulation sollten frühzeitig die Versicherungsprämien einbezogen werden, denn bei solchen Objekten wird richtig zugelangt – wenn sie denn überhaupt versichert werden.Wie am Hauptwohnsitz sollte das Häuschen für die Ferien oder die Wochenenden mit einer Hausrat- sowie einer Gebäudeversicherung geschützt sein. Die Hausrat-Police kommt unter anderem für Schäden nach einem Einbruch auf. Die Gebäude-Police wiederum zahlt etwa nach einem Feuer oder nach Sturmschäden am Dach. Die Versicherer sehen in den nur zeitweilig bewohnten Ferien- und Wochendhäusern aber ein besonderes Risiko und verlangen deshalb extrem hohe Versicherungsprämien. 717 Euro statt 80 EuroBeispiel: eine Hausratversicherung mit einer Versicherungssumme von 65 000 Euro. Für ein normales, ständig bewohntes Einfamilienhaus im ostfriesischen Norden würde ein Direktversicherer rund 80 Euro Jahresprämie kassieren. Wird im Antrag aber “Ferien-/Wochenendhaus innerhalb des Ortes” ausgewählt, sind es schon 717 Euro Jahresprämie – fast das Zehnfache für die gleiche Versicherungssumme und den gleichen Ort. Liegt das Ferien- oder Wochenendhaus außerhalb des Ortes, wird es noch teurer: 1 237 Euro Jahresprämie.Bei der Hausratversicherung begründen die Versicherer solche Preissprünge vor allem mit dem höheren Einbruchsrisiko. Generell seien zwar Ballungszentren gefährlicher als das platte Land, bei Ferien- oder Wochenendhäusern locke der Leerstand jedoch die Einbrecher förmlich an. Wertsachen (z. B. Schmuck, Antiquitäten), ansonsten zumindest begrenzt mitversichert, fallen deshalb oft ganz aus dem Versicherungsschutz.Bei der Gebäudeversicherung liegen die Prämien für Ferien- oder Wochenendhäuser häufig beim Dreifachen der Vergleichsprämie für ein normales Einfamilienhaus. Zunächst entscheidet der Versicherer aber je nach Einzelfall, ob er das Gebäude überhaupt versichert oder nicht. Eine gute Kundenbeziehung gilt als hilfreich, sprich weitere Verträge bei dieser Gesellschaft, etwa die Gebäudeversicherung für den Hauptwohnsitz. Die Zurückhaltung bei der Gebäudeversicherung begründen die Versicherer unter anderem damit, dass z. B. Sturmschäden möglicherweise erst mit einiger Verzögerung entdeckt werden und eindringender Regen noch mehr Unheil anrichtet.Wie können Ferienhausbesitzer trotzdem sparen? In der Hausratversicherung durch eine geringere Versicherungssumme, indem z.B. kein Kleiderlager angelegt wird – jedes Hemd und jeder Rock zählt im Schadenfall bei der Frage, ob der Hausrat ausreichend versichert war. Alarmanlagen und ein ständig anwesender Nachbar sind gute Argumente bei Preisverhandlungen. Bei der Gebäudeversicherung kann der Hinweis helfen, dass Nachbarn bei einem Unglück sofort zur Stelle wären oder das Haus regelmäßig von Freunden inspiziert wird.Für eine Auslandsimmobilie ist es von hier aus schwer eine deutsche Versicherungsdeckung zu erhalten. Die “Mundial”-Police des Spezialversicherers Hiscox bietet für Ferienhäuser in fast ganz Europa eine Allgefahrendeckung, die Gebäude-, Hausrat- und Haftpflichtversicherung enthält. Bei einem Ferienhaus in Spanien sind Jahresprämien von etwa 300 Euro (Gebäude, Neuwert 150 000 Euro) bzw. 280 Euro (Hausrat, Wert 50 000 Euro), jeweils 250 Euro Selbstbehalt sowie inklusive aller Steuern und Gebühren, zu zahlen.