ANLAGEPRODUKTE

Umsatzsprung am Zertifikatemarkt

Handelsvolumen klettert im Januar um 56 Prozent

Umsatzsprung am Zertifikatemarkt

ars Frankfurt – Dank der positiven Entwicklung an den Aktienmärkten und umfangreicher Neuanlagen zu Jahresbeginn hat sich der Zertifikatemarkt deutlich belebt. Im Vergleich zum Vormonat kletterte das Handelsvolumen im Januar um 56,2 % auf 4,2 Mrd. Euro, wie die am Mittwoch vorgelegte Statistik des Deutschen Derivate Verbands (DDV) für Januar zeigt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat sanken die Umsätze allerdings deutlich: Damals registrierten die Börsen in Frankfurt und Stuttgart noch einen Umsatz von insgesamt 5,8 Mrd. Euro.Der Fokus der Anleger lag im Januar auf Anlagezertifikaten. Das Umsatzvolumen dieser Produkte verbesserte sich um 59,8 % auf 2,7 Mrd. Euro. Der Anteil an den Gesamtumsätzen betrug damit 65,2 %. Das Handelsvolumen der Hebelprodukte stieg zugleich um 49,9 % auf rund 1,5 Mrd. Euro. Sehr beliebt waren bei Anlegern zudem Expresszertifikate. Deren Umsätze lagen nach Angaben des DDV bei 160,8 Mill. Euro, was einem Anstieg um 126,7 % gegenüber Dezember entspricht. Strukturierte Anleihen, zu denen auch Floater und Zinsstufenprodukte zählen, verzeichneten einen Umsatzsprung um 123,8 % auf nun 104,3 Mill. Euro.Klassische Produkte für institutionelle Anleger wie Discountzertifikate kamen auf einen börslichen Umsatz von 897,7 Mill. Euro. Im Dezember lag das Handelsvolumen noch 69 % niedriger. Ein anhaltend hohes Interesse beobachtete der DDV derweil bei Aktienanleihen. Hier stieg der Umsatz um 46 % auf 314,7 Mill. Euro. Die Emissionstätigkeit der Banken war weiterhin sehr rege. Im Januar wurden 199 068 Zertifikate und Hebelprodukte neu aufgelegt, um damit die zahlreichen Ende Dezember ausgelaufenen Produkte zu ersetzen. Ende Januar waren an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart insgesamt 995 430 Hebelprodukte und Anlagezertifikate gelistet. Deutsche Bank an der SpitzeWie in den Monaten zuvor führt die Deutsche Bank die Emittentenrangliste als Marktführer im börslichen Handel an. Mit einem Handelsvolumen von 1,2 Mrd. Euro erreichte das Institut einen Marktanteil von 27,9 %. Dahinter folgt die Commerzbank mit einem Umsatz von 729,7 Mill. Euro und einem Anteil von 17,5 %. Die DZ Bank kam mit einem Handelsvolumen von 356,1 Mill. Euro und einem Anteil von 8,5 % auf den dritten Rang.Die Zurückhaltung der Anleger an den Kapitalmärkten lässt sich am Open Interest am deutschen Derivatemarkt ablesen. So verringerte sich das Volumen im Dezember um 3 % bzw. 2,9 Mrd. Euro auf 91,9 Mrd. Euro. Preisbereinigt sank es um 3,2 % bzw. 3 Mrd. Euro. Das zeigen die aktuellen Daten für Ende Dezember, die von der European Derivatives Group (EDG) im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) monatlich bei 16 Banken erhoben werden. Das Gesamtvolumen des deutschen Zertifikatemarkts schätzt der Verband zum Stichtag Ende Dezember auf 96,7 Mrd. Euro.