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Unbeschadet durch die Krisenphasen

Rohstofffonds unter den Absolute-Return-Produkten überzeugen mit guten risikoadjustierten Renditen - Kleine Auswahl

Unbeschadet durch die Krisenphasen

Der Rohstoffmarkt hat sehr turbulente Wochen hinter sich. So brach der S & P GSCI Index im zweiten Quartal um 7,8 % ein. Das war der größte Verlust in den vergangenen drei Jahren. Darunter litten viele Rohstofffonds. Langfristig weisen Absolute-Return-Rohstofffonds allerdings bemerkenswerte risikoadjustierte Renditen auf.ars Frankfurt – Im Juni hatten vor allem Hedgefonds ihre Positionen liquidiert, weil sie eine kräftigere als prognostizierte Konjunkturabschwächung in China erwarten. Dank der Zustimmung zum Rettungspaket durch das griechische Parlament befinden sich die Preise vieler Rohstoffe wieder auf Erholungskurs. Trotzdem warnen viele Analysten vor einem Nachfragerückgang in vielen Bereichen des Rohstoffmarkts, der vor allem mit einem sinkenden Verbrauch der Chinesen begründet wird.Ganz anders dagegen Goldman Sachs: Deren Experten sind für Rohstoffe bis zum Jahresende und darüber hinaus optimistisch. So erwarten die Analysten der US-Bank mit Blick auf eine Erholung des globalen Wachstums im zweiten Halbjahr eine freundliche Entwicklung des Rohstoffmarktes bis zum Jahresende sowie auf Sicht von zwölf Monaten. Sie bestätigen ihre 12-Monats-Prognose (Total Return), die auf Grundlage des S & P GSCI Enhanced Index 20 % beträgt. Zu den Favoriten von Goldman Sachs gehören neben Brent Oil vor allem Kupfer, Zink und Sojabohnen. Von dieser Entwicklung kann der Anleger mit Hilfe von aktiv und passiv gemanagten Produkten partizipieren. Zertifikate, Exchange Traded Commodities (ETC) und Exchange Traded Funds (ETF) leiden häufig unter den Besonderheiten der Fristenstrukturkurve, die von den Spezialisten als Contango-Situation bezeichnet wird. Dabei sind die späteren Liefertermine teurer als die aktuelleren. Wenn das Engagement in dem Rohstoff verlängert werden soll, wechselt der Anleger von dem auslaufenden Terminkontrakt in einen länger laufenden Future (Rollen). Da der nächste Kontrakt teurer ist, treten sogenannte Rollverluste auf, die sich dämpfend auf die Gewinne auswirken.Interessant sind für konservative Anleger besonders die aktiv gemanagten Absolute-Return-Fonds. Zu den besten Produkten gehört der jüngst von HedgeFund Intelligence, einem der weltweit größten Datenprovider für Hedgefonds, mit dem Absolute Ucits Awards ausgezeichnete Lupus alpha Commodity Invest (DE000A1C6G76). Die umgesetzte Rohstoffstrategie konnte mit einer Einjahresperformance von 7,9 % bei einer Volatilität von nur 5,96 % p.a. per Ende Juni aufwarten. Das Krisenjahr umschifftDie Rohstoffstrategie wird von den Fondsmanagern Gerd-Henning Beck und Daniel Bathe im Rahmen des sogenannten Talenthotels von Lupus Alpha seit 2006 erfolgreich betrieben. Seit der Auflage mussten beide kein Verlustjahr hinnehmen. Selbst im Krisenjahr 2008 konnte sich der Fonds mit einem Plus von 0,7 % den Marktturbulenzen entziehen. Insgesamt lag die Rendite seit dem Start der Strategie im Jahr 2006 bei durchschnittlich 6,4 % p.a. Die Volatilität liegt bei lediglich 6 %, die Sharpe Ratio bei 0,71.Beck verfolgt ein diskretionäres System mit einem Long-Short-Ansatz. Darüber hinaus nutzt er Optionsstrategien wie Spread-Trading und das Schreiben von Optionen. Damit kann er auch in langweiligen Seitwärtstrends Erträge generieren. Der Investitionsprozess erfolgt durch die Kombination von fundamentalen und technischen Faktoren. Derzeit ist Beck mittelfristig positiv für einen Großteil der Agrarmärkte. Auch der Ölsektor erscheint den Fondsmanagern immer noch recht attraktiv. Im Edelmetallbereich sind sie im Gold investiert. Bei Nahrungsmitteln wie Zucker, Kakao und Kaffee sind sie derzeit eher pessimistisch gestimmt.Zu den wenigen Absolute-Return-Rohstoff-Produkten gehört auch der von Christoph Eibl betreute Tiberius Absolute Return Commodity (LU0329557622), der sowohl Long- als auch Short-direktionale Strategien sowie Spread- und Volatilitäts-Methoden einsetzt. Neben einem diskretionären Ansatz nutzt Eibl auch selbst entwickelte Handelsmodelle. Der Fonds musste in den vergangenen zwölf Monaten einen kleinen Verlust von 1 % hinnehmen. Die Dreijahresrendite liegt allerdings bei durchschnittlich 2,4 % jährlich. Die Volatilität betrug lediglich 3,9 %. 2008 schloss der Fonds mit einem Gewinn von 7,2 % ab. Eine glänzende Performance wies im laufenden Jahr der DB Platinum V Hermes Enhanced Beta Commodity Fund (LU0468535397) mit einem Gewinn von 9,5 % auf. Der im März aufgelegte Fonds erreichte 2010 eine Performance von 6,2 %. Der von dem Vermögensverwalter Hermes Investment Managers betreute Fonds strebt eine Outperformance von 3 % bis 5 % über dem DJ UBS Commodity Index an. Es werden saisonale Trends, Relative-Value-Ansätze und Laufzeitstrategien eingesetzt.