Asset Management

Unternehmen setzen europaweite Lösungen ein

Länderübergreifende Pensionsfonds senken Kosten

Unternehmen setzen europaweite Lösungen ein

kb Frankfurt – Ein Drittel aller internationalen Unternehmen wird bis 2015 europaweite Pensionslösungen einsetzen. Das ergab die Studie “Cross-border Pensions” der Personalmanagement-Beratung Hewitt Associates. Dazu hat Hewitt 14 der größten Finanzdienstleister in Europa befragt. Mehr als drei Viertel der befragten Anbieter haben länderübergreifende Pensionslösungen im Angebot sowie teilweise Machbarkeitsstudien im Auftrag großer, multinationaler Konzerne durchgeführt. “Mit der Einführung länderübergreifender Pensionsfonds wollen die Unternehmen einerseits die Kosten reduzieren und Effizienz gewinnen, zum anderen aber auch eine verbesserte Steuerung und Risikokontrolle erreichen. Dem stehen die Komplexität solcher Pensionsfonds, die Kosten der Einführung, der Verlust von Eigenständigkeit und rechtliche Fragen entgegen”, beschreibt Olaf Petersen, Geschäftsführer der Hewitt Associates, das Ergebnis der Studie. Nachfrage wächstDer Markt für paneuropäische Pensionslösungen wächst laut Hewitt seit der Einführung der EU-Direktive für Betriebsrenten aus dem Jahr 2005. Diese biete einen Rahmen für Unternehmen, um mit einer Pensionslösung länderübergreifend zu arbeiten. “Internationale Großunternehmen haben schon seit einiger Zeit Interesse geäußert, ihre Pensionslösungen europaweit zu konsolidieren. In der Vergangenheit war dies jedoch sehr kostspielig und zeitaufwändig. Mit der steigenden Zahl der Angebote durch Finanzdienstleister sinken die Preise, und es kommt somit zu steigender Nachfrage im Markt”, so Petersen. Alternative Lösungen abseits der EU-Direktive würden von den Anbietern aufgrund praktischer Schwierigkeiten bei der Implementierung kaum eingesetzt.Unternehmen, die eine eigene länderübergreifende Pensionslösung einführen möchten, stünden aber vor der Herausforderung, Partner zu finden, die Dienstleistungen für mehrere Länder zu tragbaren Kosten anbieten. Eine der wichtigsten Anforderungen sei dabei die Verwaltung von grenzüberschreitenden Defined Contribution (DC)- und Defined Benefit (DB)-Lösungen. “Das ist besonders schwierig, weil es viele verschiedene lokale Formen von Pensionsplänen gibt und hohe Anforderungen an Kommunikation und Fremdsprachenkenntnisse bestehen”, sagt Georg Thurnes, Geschäftsführer der Hewitt Associates. Beteiligungen managenDie Studie ergab, dass paneuropäische Pensionslösungen entweder als Gesamtpaket inklusive Verwaltung und aktuariellen Dienstleistungen oder als Einzellösung zur Verfügung stehen. Mehr als drei Viertel der Finanzdienstleister und Versicherungen bieten Beteiligungsmanagement, die Verwaltung von Defined Contribution-Lösungen, multinationales Risiko Pooling oder Asset Pooling einzeln an.Auch Machbarkeitsstudien für grenzüberschreitende Pensionsfonds und deren Einführung, Defined Benefit-Verwaltung, Asset Liability-Studien und Kommunikationsdienstleistungen werden separat zur Verfügung gestellt. Hingegen werden kaum Dienstleistungen aus den Bereichen Versicherungsmathematik, Recht und Buchhaltung einzeln angeboten. Transparenz verbessertDie Studie von Hewitt lässt ein stetiges Wachstum des paneuropäischen Marktes erwarten, daran glauben 77 % aller Befragten. “Die EU-Direktive für Betriebsrenten hat die regulatorische Transparenz erheblich verbessert und definiert endlich eindeutig die ‘Spielregeln` auf dem europäischen Markt für Gruppenpensionsversicherungen”, sagt Hewitt-Geschäftsführer Petersen.”Auch wenn bisher fast ausschließlich Großunternehmen mit maßgeschneiderten, eigenen Lösungen arbeiten, erwarten wir, dass der Markt auch für den Mittelstand attraktiver wird, wenn mehr Anbieter Lösungen für die Allgemeinheit anbieten – und der Wettbewerb zu Preissenkungen führt.”