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Vorsorge für die letzte Rechnung

Hauseigene Produkte für Bankangestellte

Vorsorge für die letzte Rechnung

Von Karen Haak Sarg, Trauerfeier, Friedhofsgebühren – eine Beisetzung ist teuer. Einige Banken bieten ihren Mitarbeitern zur Vorsorge spezielle Sterbegeldversicherungen an. Unterm Strich funktionieren die wie jede andere Sterbegeldversicherung auch: Der Arbeitnehmer schließt einen Vertrag über eine bestimmte Versicherungssumme ab und zahlt monatliche Beiträge. Stirbt er, bekommen die Hinterbliebenen die vereinbarte Versicherungssumme plus Rendite. Die Höhe des Beitrags hängt von der Versicherungssumme, vom Eintrittsalter und dem Geschlecht des Versicherten ab. Je höher die Summe, desto höher der Monatsbeitrag. Jüngere Versicherte zahlen weniger als ältere, Männer in der Regel mehr als Frauen, weil sie eine geringere Lebenserwartung haben. Bei der Sterbekasse der Deutschen Bank etwa zahlt eine 46-jährige Bankangestellte für eine Versicherungssumme von 4 800 Euro monatlich 13,36 Euro, ein gleichaltriger Mann 15,52 Euro. Bei vielen direkten Versicherungen wie Allianz oder Hamburg-Mannheimer ist der Versicherte erst nach einer Wartezeit von sechs Monaten bis drei Jahren geschützt. Stirbt er vor deren Ablauf, erhalten die Hinterbliebenen nur die verzinsten Beiträge und nicht die vereinbarte Versicherungssumme. Die Banken-Sterbekassen verzichten auf diese Wartezeiten. Allerdings kann man die Versicherung bei der Deutschen Bank maximal bis zum 55. Lebensjahr abschließen, bei der Dresdner Bank bis zum 60. Lebensjahr. Bei den Gesundheitsprüfungen gehen die Banken-Versicherer formlos vor und verzichten im Gegensatz zu den Privat-Versicherern auf einen ärztlichen Gesundheitscheck. Bei der Deutschen Bank etwa müssen lediglich sechs Fragen zum Gesundheitszustand beantwortet werden. Ein weiterer Vorteil: Die Sterbeversicherung der Deutschen Bank kassiert nur bis zum 65. Lebensjahr. Bei einigen privaten Anbietern zahlen Versicherte nämlich mehr ein, als die Versicherung am Ende ausschüttet. Das passiert, wenn der Versicherte überdurchschnittlich alt wird. Die Vorsorgekasse für die Angestellten der Dresdner Bank bietet ähnliche Konditionen. Bei beiden Arbeitgeberkassen läuft die Versicherung auch weiter, wenn der Arbeitnehmer vor Erreichen des Ruhestands die Bank verlässt.Doch genau wie den anderen Sterbeversicherungen stellen Verbraucherschützer auch den Sterbegeldversicherungen der Banken ein eher schlechtes Zeugnis aus. “Diese Form der Absicherung ist in den meisten Fällen überflüssig”, sagt Torsten Rudnik vom Bund der Versicherten. Sinnvoller sei es, für den Ernstfall, der laut Stiftung Warentest im Schnitt rund 4 500 Euro kostet, zwei bis drei Monatsgehälter zurückzulegen.