Vorurteile beim Forderungsverkauf über Bord werfen

Vorteile nutzen - Liquidität erhöhen, bei Bedarf auch laufend

Vorurteile beim Forderungsverkauf über Bord werfen

Ausstehende Forderungen sind ein Problem für Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, vom E-Commerce-Unternehmen über den Finanzdienstleister bis hin zum Energieversorger oder Telekommunikationsanbieter. Der Verkauf zahlungsgestörter Forderungen kann eine gewinnbringende Lösung sein – ist aber teilweise mit Vorurteilen behaftet. Risiko für FolgekostenSchnell wachsende Unternehmen im E-Commerce, aber auch andere Unternehmen, die ihre Waren oder Dienstleistungen Privatkunden anbieten, stehen vor einer Herausforderung: Um ihren Absatz zu maximieren, müssen sie ihren Kunden die beliebtesten Zahlarten anbieten können. Hierzu gehören insbesondere für das Unternehmen unsichere Zahlarten wie die Zahlung per Rechnung oder per Banklastschrift. Entsprechend hoch ist das Risiko für Folgekosten im Debitorenmanagement des in Vorleistung gehenden Unternehmens bis hin zum vollständigen Ausfall solcher Forderungen.Gleichzeitig ist Liquidität unbestritten wichtig für den Fortbestand und das Wachstum von Unternehmen. Unbezahlte Forderungen belasten die Liquiditäts- und Ertragslage gleichermaßen stark. Ein vorbeugendes Risikomanagement und ein effektives Debitorenmanagement können dabei helfen, das Problem zu reduzieren. Für die dennoch entstehenden und verbleibenden Ausstände gibt es eine andere Lösung: den Forderungsverkauf.Hierbei können Unternehmen überfällige Rechnungen an einen entsprechenden Dienstleister verkaufen. Der Vorteil: Sie erhalten unmittelbar Liquidität und geben gleichzeitig das Risiko der weiteren Beitreibbarkeit vollständig ab. Der Verkauf kann sowohl im Rahmen von Einzeltransaktionen für aufgelaufene Forderungsbestände, als auch laufend für alle neu überfällig werdenden Forderungen erfolgen. Internationalen Erfolg sichernFür international tätige Unternehmen ist der Umgang mit überfälligen Forderungen ungleich komplexer. Nicht nur das Risikomanagement gilt es an die Landesspezifika anzupassen, auch bei der Beitreibung der Forderungen hängt der Erfolg maßgeblich von der lokalen Expertise ab. Hierbei spielen von den rechtlichen Rahmenbedingungen über die lokalen Mentalitäten und kulturellen Unterschiede bis zur Sprachkompetenz viele Faktoren eine Rolle. Dies erfordert enorme Ressourcen im Risiko- und Debitorenmanagement. Ein Forderungsverkauf kann auch hier Abhilfe schaffen. International tätige Kaufpartner besitzen diese lokale Beitreibungsexpertise, auf deren Basis Unternehmen auch mit fairen Kaufpreisen für ihre internationalen Forderungen rechnen können.Trotz der offensichtlichen Vorteile bestehen in einigen Unternehmen noch immer Vorurteile gegenüber dem Forderungsverkauf. Die wohl größte Sorge dieser Unternehmen ist, dass sie den Kundenkontakt aus der Hand geben und damit einen angemessenen Umgang mit ihren Kunden nicht mehr selbst sicherstellen können. Dies ist verständlich, da es deutlich aufwendiger ist, einen neuen Kunden zu gewinnen als einen Bestandskunden zu halten und Unternehmen generell an langfristigen Kundenbeziehungen interessiert sind. Seriöse und professionelle Dienstleister mit langjähriger Erfahrung sind sich dessen aber durchaus bewusst und gehen freundlich, aber zugleich bestimmt, mit den Endkunden der Unternehmen um.Unternehmen mit entsprechendem Bedarf sollten sich mit potenziellen Kaufpartnern über ihre etwaigen Vorbehalte austauschen, um sich darauf basierend ein fundiertes Bild zu machen und sich von der Expertise zu überzeugen. Denn jeder seriöse Dienstleister, der zahlungsgestörte Forderungen kauft, wird auf mögliche Vorbehalte und Bedürfnisse der verkaufenden Unternehmen eingehen. Richtiger Partner wichtigDer Verkauf von überfälligen Forderungen gegenüber Privatpersonen erhöht folglich zum einen die Liquidität von Unternehmen und führt zum anderen zu einer signifikanten Reduzierung von Aufwänden im Debitorenmanagement. Mögliche Vorbehalte in Bezug auf potenzielle Imagerisiken sind bei der Auswahl des richtigen Kaufpartners zumeist unbegründet.—-Cengiz Altaca, Vice President Debt Purchase bei Arvato Financial Solutions