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Währungsrisiken senken

Schutz bei Abwertungswettlauf sinnvoll - Dynamische FX-Hedge-Strategie im Vorteil

Währungsrisiken senken

Für Anleger sind Währungsveränderungen Chance und Risiko zugleich. Eine Absicherung gegen Devisenschwankungen ist durch Derivate möglich, was allerdings kompliziert und teuer ist. Anbieter von Zertifikaten, Exchange Traded Funds (ETF) oder Exchange Traded Commodities (ETC) bieten Produkte an, die direkt mit einem Währungsschutz ausgestattet sind. Anleger sind gut beraten, vor dem Kauf des Produktes die Form der Absicherung hinsichtlich der Kosten zu analysieren.Von Armin Schmitz, Frankfurt Die gezielte Schwächung des japanischen Yen und die Euro-Stärke haben Angst vor einem Abwertungswettlauf zwischen den Industriestaaten heraufbeschworen. Es ist bereits von Währungskrieg die Rede. Experten befürchten staatlich gesteuerte Wechselkurse zur Bekämpfung der Wirtschafts- und Finanzkrise. Für Anleger, die Währungsschwankungen ganz ausschließen wollen, werden Passivprodukte mit einem Währungsschutz angeboten. Neben der sogenannten Quanto-Absicherung wird der FX Hedge genutzt.Vor dem Kauf lohnt sich für den Anleger ein Blick auf die beiden Methoden. Sie unterscheiden sich in Kosten und Qualität der Absicherung, was am Ende die Performance der Produkte beeinflusst. Ein Vergleich von drei Goldprodukten zeigt den Unterschied zwischen den unterschiedlichen Absicherungsstrategien. Das Quanto-Gold-Zertifikat der Royal Bank of Scotland (RBS) (DE000A0AB842) verzeichnete binnen eines Jahres einen Verlust von 9,3 %. Eine Managementgebühr wird zwar nicht erhoben, aber die Gebühr für die Währungsabsicherung beträgt aktuell 2,45 %. Der Verlust des Quanto-Gold-Zertifikats der Deutschen Bank (DE000DB0SEX9) lag im Zwölfmonatszeitraum bei 7,9 %. Hier liegt die Absicherungsgebühr bei 2 %.Anders sieht es dagegen bei dem DB Physical Gold Euro Hedged ETC von DB ETC (DE000A1EK0G3) aus. Der Exchange Traded Commodities (ETC) musste über ein Jahr einen Verlust von 6,4 % hinnehmen. Bei diesem Produkt fällt eine Basisgebühr von 0,29 % p. a. und eine Währungssicherungsgebühr von lediglich 0,3 % p. a. an. Die Gesamtkostenquote liegt also bei nur 0,59 %.Bei den beiden Goldzertifikaten nutzen RBS und Deutscher Bank eine Quanto-Absicherung. Quanto-Strukturen oder auch “Quantity Adjusting Option” ist einfache Optionsstruktur. Der Anbieter nimmt mit dieser Option eine feste Absicherung beim Produktstart vor. Eine Anpassung während der Laufzeit wird häufig nicht vorgenommen. Der Basiswert notiert in einer fremden Währung, die Quanto-Option garantiert einen festen Wechselkurs. Es ist ein sogenannter perfekter Hedge. Das Produkt bildet also die Performance des Basiswertes mit einem konstanten Wechselkurs von 1 ab.Diese Absicherungsform wird durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Zinsdifferenz zwischen den Währungsräumen, der Volatilität des Basispreises und der beiden Wechselkurse sowie der Korrelation zwischen dem Wechselkurs und dem Goldpreis. In Abhängigkeit der Zinsdifferenz zwischen beiden Währungsräumen können die Absicherungskosten negativ oder positiv sein. Quanto-Absicherung ist umso teurer, je höher die Korrelation zwischen dem Wechselkurs und der Kursentwicklung des Basiswerts ist. Der Emittent zieht bei den Produkten ohne Laufzeitbegrenzung die Absicherungskosten pro rata temporis vom Wert des Zertifikats ab. Bei Zertifikaten mit Laufzeitbegrenzung kann die Bank die Absicherungskosten mit dem Aufgeld verrechnen. Die Kosten schwanken von Emittent zu Emittent je nach Volatilitätsmodell. Laufende AnpassungBei dem ETC der Deutschen Bank wird ein sogenannter FX Hedge genutzt. Die Deutsche Bank nimmt eine Absicherung durch Devisen-Futures beziehungsweise Forwards vor. Die Absicherung entspricht quasi einem Delta Hedging mit einer laufenden Adjustierung. Experten sprechen von einem approximalen Hedge, also um eine annäherungsweise Komplettabsicherung. Diese Form der Absicherung ist wesentlich preiswerter als die Quanto-Absicherung. Allerdings zeigt sich bei den oben genannten Beispielen, dass die Absicherungsvergütung bei dem FX Hedge deutlich niedriger ist als bei der Quanto-Absicherung. Das schlägt sich letztlich auch in der Performance der Produkte nieder. Der FX Hedge wird bisher allerdings nur bei den ETF und ETC angeboten.