Wer ist hier richtig investiert?
Das sollte ja wohl sehr geschickt sein: Die deutsche Tochter der US-Fondsgesellschaft Fidelity präsentierte – flankiert vom Deutschen Aktieninstitut und Fernseh-Professor Wolfgang Gerke – markige Thesen. Es sei offensichtlich, dass in Deutschland “ein Großteil der Anleger unstrukturiert investiert, renditeschwache Produkte bevorzugt und dadurch nur geringe Erträge erzielt”, provozierte Fidelity-Geschäftsführer Klaus-Jürgen Baum das Gros der hiesigen Anleger, die er doch eigentlich als Kunden gewinnen will. Das war dann eben sehr durchsichtig: Klar, dass es einem Anbieter, der vor allem von risikoreichen Aktienfonds lebt, nicht passen kann, wenn die Privatanleger am liebsten Garantie- und Rentenprodukte kaufen. Wer wollte es ihnen nach der Baisse und angesichts unsicherer Aussichten für den Standort D verdenken? Hinter der Kritik steckt wohl ein Anbieter, der ein etwas einseitiges Angebot hat, margenschwache Nachfrage fürchtet und dadurch nur geringe Erträge erzielt. cra