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Wie teure Solaranlagen richtig versichert werden

Spezielle Photovoltaik-Policen bieten umfassenden Schutz

Wie teure Solaranlagen richtig versichert werden

Von Marc Lehmann Sonnenkollektoren auf dem Dach werden immer beliebter. Die Hauseigentümer sollten jedoch daran denken, die Investition richtig abzusichern. Die übliche Wohngebäudeversicherung deckt Risiken wie Diebstahl oder Vandalismus nicht ab. Solartechnik lässt sich dazu nutzen, lediglich das Wasser im eigenen Haushalt zu erwärmen und die Heizung zu unterstützen. In der “Fortgeschrittenen-Version” produziert der Eigentümer Strom, speist ihn ins Netz des örtlichen Energieversorgers ein und erhält dafür eine hohe, subventionierte Vergütung. Solche Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung bedeuten eine erhebliche Investition von meist mehreren Zehntausend Euro. Wie lässt sich das versichern? PrämienzuschlagEine Variante ist die Wohngebäude-Versicherung. Solar- oder Photovoltaikanlagen sind Gebäudebestandteile und können somit generell über die Wohngebäudepolice mitversichert werden. Dafür ist eine Meldung an die Gesellschaft notwendig mit Abgaben zum Wert der Neuinstallation. Die meisten Gebäudeversicherer verlangen einen Prämienzuschlag. Bei einigen neuen Tarifen ist der Extraschutz bereits inbegriffen. Der Versicherungsschutz umfasst dann die Risiken wie für andere Gebäudebestandteile, also Sturm (ab Windstärke 8), Hagel, Feuer, Blitz sowie Leitungswasser. “Der Diebstahl sowie Vandalismus, etwa durch Steinwürfe auf die Kollektoren, sind über die Wohngebäudeversicherung aber nicht abgedeckt”, sagt der behördlich zugelassene Versicherungsberater Andreas Kutschera. Vor allem das Risiko Diebstahl sollten Eigentümer ernst nehmen – die Polizei berichtet in einigen Regionen von spürbar steigender Kriminalität rund um Sonnenkollektoren. Über spezielle Photovoltaik- oder Elektronikversicherungen lassen sich Risiken indes umfassend absichern. Solche Policen bieten üblicherweise den kompletten Risikoschutz. Das bedeutet: “Versichert sind alle denkbaren Schäden, sofern die Ausnahmen nicht ausdrücklich erwähnt werden”, so Kutschera. Je Anbieter und Leistung der Anlage kostet eine solche Police etwa 100 bis 200 Euro im Jahr.Neben Diebstahl und Vandalismus ist mitunter bereits ein Betriebsunterbrechungsschutz enthalten. Kann der Eigentümer nach einem Schaden eine Zeit lang keinen Strom mehr einspeisen, erhält er für diese Zeit keine Vergütung. Das ist besonders dann bitter, wenn die laufenden Einnahmen für die Kredittilgung eingeplant sind. Betriebsunterbrechungsschutz würde für solche Ausfälle aufkommen, begrenzt zumeist auf maximale Tagessätze sowie auf sechs Monate. Eine Versicherung für den Ertragsausfall lässt sich auch gesondert abschließen. “Gerade bei größeren Brandschäden dauert es aber meist zwölf Monate, bis wieder eingespeist werden kann. Daher sollte die Zeit verlängert werden”, meint Kutschera. Für den Fall, dass die Anlage auf dem Dach Personen- oder Sachschaden anrichtet (etwa weil Paneele herunterfallen und ein Auto oder einen Passanten treffen), sollte Haftpflicht-Versicherungsschutz bestehen. Beim Einfamilienhaus lässt sich das über eine Zusatzvereinbarung zur Privathaftpflichtversicherung machen, bei einem Mehrfamilienhaus über eine Extra-Klausel zur Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung.