Immobilien

ZIA plädiert für mehr Förderung von Wärmeschutz

Fair-Value-Regeln sollen für Immobilien-Wirtschaft modifiziert werden - Nach dem Vorbild von Banken

ZIA plädiert für mehr Förderung von Wärmeschutz

ge Berlin – Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) plädiert für eine an den Denkmalschutz angepasste Förderung für die dringend notwendige energetische Sanierung von Wohn- und Gewerbeobjekten. “Anders sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung nicht zu erfüllen”, sagte der scheidende ZIA-Präsident Eckart John von Freyend. Zugleich setzt sich der Verband für die Änderung der Fair-Value-Regeln ein, um die Immobilien-AGs zu stabilisieren.In den vergangenen Monaten hatten umfangreiche Bestandsabwertungen die Ergebnisse- und in Folge die Aktienkurse – vieler Immobiliengesellschaften massiv gedrückt. Um die Transparenz mit den Fair-Value-Bewertungen beizubehalten, gleichzeitig aber die extremen Ausschläge in der Ergebnisrechnung zu glätten, plädiert der ZIA für die Änderung der IFRS-Rechnungslegung, die – an Bankregularien angelehnt – beispielsweise schon im britischen UK-GAAP Usus sei. Der Grundgedanke lautet dabei, Abwertungen bei längerfristig im Bestand vorgesehenen Immobilien künftig nicht mehr über die Gewinn- und Verlustrechnung laufen zu lassen, sondern sie mit dem Eigenkapital zu verrechnen, zumal Immobilien sowieso nicht für den täglichen Kauf und Verkauf vorgesehen seien, begründet ZIA-Geschäftsführerin Tanja Wiebe den “Systembruch” zum bisherigen Regelwerk. Zugleich betont der Verband, sich nicht von der Fair-Value-Bilanzierung abwenden zu wollen.Daneben fordert der ZIA von der Bundesregierung, die momentan hunderte von Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung auf wenige, aber tatsächlich effektive und dann auch genutzte Programme zu konzentrieren. Kern der künftigen Anreize sollen Sonderabschreibungen nach dem Vorbild der Denkmalschutz-AfA sein. Damit könnten Hauseigentümer in den ersten acht Jahren jeweils bis zu 9 % und in den folgenden vier Jahren je 7 % ihrer Aufwendungen absetzen. “Der Vorschlag ist umfassend, da er auf Bestands- und Neubauten, auf vermietete und eigengenutzte Immobilien und auf Wohn- sowie Gewerbeimmobilien anwendbar wäre”, wirbt John von Freyend. Zudem sei das beim Denkmalschutz bewährte Instrumentarium einfach zu handhaben und halte die Kosten im Zaum.Für Eigentümer, die etwa aus Altersgründen keine Aufwendungen gegen nennenswerte Steuerzahlungen ansetzen können, schlägt der ZIA Zuschüsse in gleicher Höhe vor. Neben den Steueränderungen müssten aber auch Anpassungen im Mietrecht vorgenommen werden, um die derzeitige Schlechterstellung von sanierungsbereiten Vermietern gegenüber Eigentümern, die nichts tun, zu beenden. Hier signalisiere der Mieterverband Entgegenkommen, auch wenn ein Teil der eingesparten Betriebskosten über höhere Mieten an den Hauseigentümer abgeführt werden sollen. Die Einsparungen aber komplett einzuziehen, ohne die Mieter zu beteiligen, wäre für den ZIA-Präsidenten “nicht gerecht”. Der Verband fordert zudem, bei der Zinsschranke nachzubessern, da die für die stark fremdkapitalisierte Branche besonders gefährlich sei.Als Nachfolger für von Freyend wurde Andreas Mattner gewählt, Geschäftsführer der ECE Projektmanagement und als CDU-Parteimitglied seit Jahren Teil des Bundesvorstandes sowie Bundespräsidiums des Wirtschaftsrates.