Von Armin Schmitz, Frankfurt Gold gilt nicht nur als sichere Anlage im Krisenfall, sondern auch als alternatives Investment mit einer geringen Korrelation zu anderen Assetklassen. Derzeit werden die mit physischem Gold hinterlegten Produkte wie Exchange Traded Funds oder auch Xetra-Gold von der Deutschen Börse besonders geschätzt, weil die Nachfrage nach einfach lagerbaren Goldmünzen oder kleinen Goldbarren derzeit kaum mehr zu befriedigen ist. Das weltweite Vermögen in den Exchange Traded Funds auf Gold liegt aktuell bei mehr als 1 200 Tonnen Gold mit einem Marktwert von 27 Mrd. Euro. Die Emittenten bedienen sich in der Regel zweier unterschiedlicher Konstruktionen. Die Anteile werden als Schuldverschreibungen oder als Fonds angeboten, die mit physischem Gold in den Tresoren eingelagert hinterlegt sind. Rege gehandeltXetra-Gold von Deutsche Börse Commodities (DE000A0S9GB0) ist das am häufigsten gehandelte Goldprodukt an der Deutschen Börse. Die Performance in den zurückliegenden drei Monaten liegt bei 18 %, seit Januar 2008 hat das Produkt eine Performance von 9 % aufzuweisen. Es handelt sich um eine physisch gedeckte Schuldverschreibung in Form einer Nullkuponanleihe. Jeder Anteil verbrieft einen Lieferanspruch auf 1 Gramm des Edelmetalls. Vor allem im November und Dezember 2008 gab es eine große Nachfrage nach der Auslieferung des physischen Edelmetalls. Die Kosten bei Auslieferung entsprechen der Handelsspanne, die beim Direkterwerb von Gold anfällt. Aufgrund der hohen Nachfrage lagern in den Tresoren des Zentralverwalters Clearstream Banking Frankfurt rund 20 Tonnen Gold mit einem Gegenwert von 450 Mill. Euro. Am bisher umsatzstärksten Tag wurden Anteile mit einem Gegenwert von 1,6 Tonnen gehandelt. Xetra-Gold hat einen Anteil von mehr als 50 % im ETC-Segment (Exchange Traded Commodities) der Deutschen Börse. Großer Nachfrage erfreut sich auch der von der Zürcher Kantonalbank angebotene Exchange Traded Fund auf Gold. Das Produkt wird mittlerweile in Schweizer Franken (CH0024391002), Euro (CH0047533523) und Dollar (CH0047533549) angeboten. Es ermöglicht dem Anleger eine Eins-zu-eins-Partizipation an der Wertentwicklung des Goldpreises.Es handelt sich dabei um Anlagefonds schweizerischen Rechts und damit um Sondervermögen. Das gesamte Kapital der Fonds ist in Gold physisch vollständig hinterlegt. Der Fonds darf per Reglement keine Zusatzerträge aus Verleih- oder Optionsgeschäften generieren. Das ist bei amerikanischen Goldfonds anders. Bis Anfang Februar 2009 war der Goldbestand auf ein Volumen von mehr als 110 Tonnen mit einem Gegenwert von 3,8 Mrd. sfr (umgerechnet 2,5 Mrd. Euro) angewachsen. Die Anleger können als Alternative zur Veräußerung der Anteile auch die Auslieferung des physischen Edelmetalls beantragen. WährungsabsicherungJulius Bär bietet mit dem Physical Gold Fund ebenfalls ein Produkt mit physisch hinterlegtem Edelmetall an. Dabei legt der Fonds das Anlegerkapital in physisches Gold in Form von Standardbarren zu je 400 Unzen an. Der JB Physical Gold Fund ist in Schweizer Franken (CH0044781232) sowie in Euro (CH0044781174) notiert. Julius Bär hat den Fonds mit einer Währungssicherung (Quantomechanismus) ausgestattet. Der Anleger profitiert in vollem Umfang von der Wertsteigerung des Golds. Der im Oktober 2008 gestartete Fonds hat mittlerweile ein Volumen von 272 Mill. sfr (umgerechnet 184 Mill. Euro) angesammelt.Die Managementgebühr liegt bei 0,4 % p. a. Eine Auszahlung der gehaltenen Anteile ist ab einem Volumen von 400 Unzen bzw. 12,5 kg möglich. Hansainvest hat mit dem Hansagold Fonds (DE000A0NEKK1) einen aktiv gemanagten Fonds aufgelegt, der bis zu 30 % seines Fondsvermögens in physisches Gold investieren kann, darüber hinaus in vom Goldpreis abhängige Wertpapiere. Neben Terminkontrakten auf das Edelmetall werden rund 25 % der Anlegergelder in Zertifikaten verschiedener Emittenten angelegt, die mit einem Lieferanspruch auf physisches Gold unterlegt sind. Mit ZertifikatenDarunter befindet sich auch Xetra-Gold (DE000A0S9GB0) mit einem Anteil von bis zu 19 %. Unter den Zertifikaten sind auch Tracker-Produkte auf das Edelmetall ohne entsprechende Auslieferungsmöglichkeiten zu nennen. Aus regulatorischen Gründen wird ein Anteil von 25 % in Silber-Zertifikaten und 15 % in Staatsanleihen angelegt. Ziel des Fondsmanagements ist es, den Goldpreis möglichst exakt abzubilden. Eine Outperformance wird nicht angestrebt.Da die Fondswährung des Hansagold der Dollar ist, besteht für den Anleger ein Währungsrisiko. Der Investor hat beim Verkauf von Fondsanteilen neben der Barauszahlung auch die Möglichkeit, sich physisches Gold ab einer Stückelung von mindestens 100 Gramm ausliefern zu lassen.