Alexander Dobrindt kandidiert auf Platz zwei der Landesliste der CSU in der Bundestagswahl 2107 – hinter Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (60) – und als Direktkandidat im oberbayerischen Wahlkreis Weilheim. Dort holte er vor vier Jahren 57,4 % der Stimmen. Der 47-jährige Dobrindt ist seit 2013 Minister für Verkehr und Digitale Infrastruktur. Von CSU-Chef Horst Seehofer hatte er im Gepäck den Auftrag, die Pkw-Maut in Deutschland so durchzusetzen, dass nur ausländische Autofahrer belastet werden. Dieses nahezu unlösbare Projekt ist ihm mit Zustimmung aus Brüssel gelungen, auch wenn erst 2019 gezahlt werden wird. Dobrindt studierte Soziologie und war vor seiner politischen Laufbahn als kaufmännischer Leiter und Geschäftsführer einer mittelständischen Maschinenbaufirma tätig. In der Jungen Union war er bereits zu Studienzeiten aktiv, danach machte er Kommunalpolitik. 2002 wurde er Mitglied des Bundestags. Deutlich weniger lautstark als zuvor in seinem Posten als Generalsekretär der CSU, den er seit 2009 innehatte, agiert Dobrindt als Minister: in der Diesel-Affäre, beim Desaster des Berliner Flughafens BER oder beim schleppenden Breitbandausbau. Seine Tage im Amt dürften gezählt sein. Seehofer hat es in Berlin auf das Innenministerium für Herrmann abgesehen. Aktuell führt die CSU drei Ressorts: Landwirtschaft und Entwicklungshilfe neben Verkehr. Dobrindt gilt als Anwärter auf den Vorsitz der CSU-Landesgruppe. Gerda Hasselfeldt (67) scheidet aus dem Bundestag aus.wf