Corporate Governance

Der Wohnimmobilienkonzern Adler Group muss mehr Transparenz und klare Unternehmensstrukturen schaffen. Das macht die Sonderprüfung durch KPMG deutlich.

Der Vorstandssprecher des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW), Klaus-Peter Naumann, hält es für unnötig, nach Unternehmenspleiten wie etwa bei Wirecard nun die europäischen Regeln für seine Branche zu verschärfen. Ansatzpunkt für Verbesserungen müsse vielmehr der Bereich der Corporate Governance sein, sagt er im Gespräch mit der Börsen-Zeitung.

Bei den deutschen institutionellen Investoren der Telekom stößt die Wahl von Postlenker Frank Appel zum Chefaufseher geschlossen auf Ablehnung. Überdies zeigen sich die Aktionäre unzufrieden mit der Dividendenpolitik.

Der Ukraine-Krieg bedeutet auch für Unternehmen eine Zeitenwende: Geopolitik wird zum zentralen Thema der Unternehmensstrategie.

Nachhaltige Wertschöpfung ist für Unternehmen zur Überlebensfrage geworden: für viele Unternehmen längst ein „Muss“, kein „Kann“ mehr.

Allzu viele Verbände und Experten haben sich in der Diskussion über Corporate Governance mit juristischer Fleißarbeit an Formalien und Begriffsdefinitionen abgearbeitet, ohne den inhaltlichen Kern der Kodexreform für mehr Nachhaltigkeit zu treffen.

Die Zeit für rein mit Männern besetzte Vorstände in börsennotierten Unternehmen neigt sich dem Ende entgegen. Ausweichstrategien verschaffen lediglich etwas mehr Zeit.

Knall auf Fall hat Deutz-Chef Frank Hiller das Unternehmen verlassen. Die angebliche Fehlentscheidung des Aufsichtsrats bei der Besetzung von Vorstandsposten ist jedoch ein vorgeschobener Grund.

Eine EU-Reform im Rahmen der Corporate Gover­nance sollte auch nachhaltige Sorgfalts­pflichten und Beset­zungs­profile von Vorständen adressieren.

Nicht der Governance-Kodex wird Nachhaltigkeit in die Unternehmensstrategien bringen, sondern der Druck der Investoren und des Marktes.

Trotz einiger Marktrisiken rechnen der Gründer und CEO der IPO-Beratung Lilja  Co. und seine deutsche Statthalterin 2022 mit einem Volumen von rund 10 Mrd. Euro bei Börsengängen hierzulande, großvolumige Spin-offs nicht einbezogen.

Rigide Ausschlusskriterien in ESG-Portfolios können Nachhaltigkeitsziele gefährden. Wer sich mit Unternehmen auseinandersetzt, hat dagegen höhere Chancen, positive Maßnahmen anzustoßen.

Die Wirtschaftsprüfer fügen sich internationaler Best Practice in der Transparenz von Managergehältern.

Der Streit über die adäquate Darstellung der Managersaläre nach neuen gesetzlichen Vorgaben ist vom Tisch. Unternehmen können sich weiterhin an die international übliche Praxis halten, um Transparenz herzustellen.

Unternehmen sind gut beraten, in der Transparenz der Vorstandsvergütung den internationalen Standards des Kapitalmarkts zu folgen.

Die Besetzung von Aufsichtsräten wird schwieriger, weil Investoren höhere Anforderungen stellen. Telekom und Deutsche Bank gehen unterschiedliche Wege.

Nach Ansicht der Anlageexperten von Warburg stellt Governance ein Schlüsselelement des Nachhaltigkeitstrends dar. Auch für mittelgroße Assetmanager gebe es Möglichkeiten, darauf Einfluss zu nehmen.