sp – Kenneth Leech ist so etwas wie der “Hidden Champion” unter den globalen Bondmanagern. Mit seinem Flaggschifffonds, dem Western Asset Core Plus, haben der 63-Jährige und sein Team bei Western Asset Management 2017 erneut die meisten Konkurrenten aus dem Feld geschlagen. In den Medien ist er kaum präsent. “Er ist mehr daran interessiert, Rendite zu erzielen, als öffentliche Aufmerksamkeit”, sagt der legendäre Stock Picker Bill Miller, ein langjähriger Kollege.Als sich Leech vor ein paar Tagen doch einmal zu einem Gespräch mit Journalisten am Firmensitz der Legg-Mason-Tochter in Pasadena überreden lässt, ist er gut gelaunt. Gerade haben die Sorgen wegen des Handelskonflikts zwischen China und den USA die Notierungen von US-Staatsanleihen in die Höhe getrieben, die Leech als Versicherung gegen Risiken für die rund laufende Volkswirtschaft hält. “Das verschafft mir zwei Tage Pause, an denen ich keine Anrufe erhalte”, sagt Leech. Jeder wisse schließlich, dass Staatsanleihen im aktuellen Umfeld eigentlich nur fallen können. “Nun, an Navarro-Tagen können sie auch einmal steigen”, sagt Leech mit einem Verweis auf Peter Navarro, Wirtschaftsberater von US-Präsident Donald Trump, der als Verfechter eines harten Kurses vor allem gegenüber China gilt.Leech ist seit 2014 Chief Investment Officer von Western Asset Management, die rund 450 Mrd. Dollar verwaltet. Er wurde von Morningstar gerade zum sechsten Mal als “US Fixed Income Manager of the Year” nominiert. 2007 wurde er in die “Fixed Income Analyst Society Hall of Fame” aufgenommen. Leech spielt Bridge und “weiß seine Karten zu spielen wie kein anderer”, sagt Dexter Senft, ein ehemaliger Fixed-Income-Manager.