Die rechtsextreme Kandidatin Marine Le Pen will sechs Monate nach den Wahlen ein Referendum über den Verbleib Frankreichs in der EU durchführen und den Franc wieder einführen. Dem französischen Recht will sie nach einem ersten Referendum über eine Verfassungsänderung Vorrang vor dem europäischen einräumen.Frankreich soll aus der Nato und dem Schengen-Raum austreten, und die Einwanderung einschränken. Die Pro-Putin-orientierte Politikerin ist grundsätzlich gegen Freihandelsabkommen.Die Front-National-Chefin will “schlechte öffentliche Ausgaben” im Zusammenhang mit Immigration und der EU streichen, verstärkt gegen Steuer- und Sozialbetrug vorgehen und Frankreichs Defizit wieder durch die Banque de France finanzieren lassen. Bei der Sozialversicherung will sie sparen, indem sie medizinische Hilfe für illegale Einwanderer streicht. Zusätzlich zu einer institutionellen Reform soll all das laut Le Pen Einsparungen von 60 Mrd. Euro bringen.Das Renteneintrittsalter soll von 62 auf 60 Jahre gesenkt, die Renten erhöht, Steuern für die untersten Einkommensklassen gesenkt und eine Prämie zur Stärkung der Kaufkraft von Geringverdienern sowie Niedrigrentenbeziehern eingeführt werden. Letztere soll durch eine Sozialabgabe von 3 % auf Importe finanziert werden. Geplant ist auch eine Steuer auf Arbeitsverträge mit ausländischen Arbeitnehmern zur Finanzierung des Arbeitslosengeldes.Le Pen setzt auf ein wirtschaftliches “Modell der Nähe und des Patriotismus”. Sie plädiert für Protektionismus, die Bekämpfung von Auslagerungen ins Ausland und kurze Transportwege. Öffentliche Aufträge sollen prioritär an französische Unternehmen vergeben und ausländische Investitionen in strategisch wichtigen Branchen stärker kontrolliert werden. Ein Staatsfonds für Beteiligungen an zukunftsträchtigen Sektoren soll gegründet werden.