AKTIEN IM FOKUS: Nordex unter Druck wegen Vestas - Auch Ampel-Zukunft im Blick

AKTIEN IM FOKUS: Nordex unter Druck wegen Vestas - Auch Ampel-Zukunft im Blick

FRANKFURT (dpa-AFX) - Für die Anleger von Nordex ist dieser Dienstag aus gleich mehreren Gründen ein schlechter Handelstag. Zuletzt betrug das Kursminus bei Nordex rund drei Prozent. Zuvor war der Kurs des Herstellers von Windkraftanlagen zeitweise um bis zu sechs Prozent abgesackt, nachdem Konkurrent Vestas <DK0061539921> enttäuschende Zahlen vorgelegt und seinen diesjährigen Ausblick in der Tendenz etwas gekürzt hatte. Der Vestas-Kurs sackte daraufhin in Kopenhagen um zuletzt fast 10 Prozent ab.

Obendrein wächst angesichts der um ihre Zukunft ringenden Ampel-Koalition die Unsicherheit im deutschen Sektor für Erneuerbare Energien. Eine zusätzliche Hiobsbotschaft ist zudem, dass Schweden wegen Verteidigungssorgen Windkraftprojekte stoppte.

Vestas-Chef Henrick Anderson verwies zur Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal auf eine etwas geringer als erwartete Margenverbesserung im Servicebereich. In seinem ersten Kommentar zielte RBC-Experte Colin Moody denn auch auf dieses Segment ab, denn die Rückschläge seien hier doch etwas überraschend angesichts jüngster Tendenzen an der Margenbasis.

Was die Ampel-Koalition betrifft, kamen die Spitzen der drei beteiligten Parteien an diesem Dienstag erneut im Kanzleramt zusammen wegen ihres Streits rund um die Wirtschafts- und Finanzpolitik. Perspektivisch stehen auch Neuwahlen zur Debatte - mit einer dann unsicheren Perspektive auch für die Grünen als eine wichtige Stütze der Klimapolitik.

Eigentlich steht die nächste Bundestagswahl erst im September 2025 auf der Agenda. Wie Analyst Nikolas Demeter vom Bankhaus Metzler schrieb, wird diese "ein wesentlicher Faktor für die weitere Entwicklung der Energiekonzeption in Deutschland". In Meinungsumfragen liege die Union vorn und diese denke in einem Diskussionspapier darüber nach, Atomkraftwerke wieder in Betrieb zu nehmen. Generell wolle die Union "am Grundkonzept der Energiewende" aber offenbar festhalten./tih/ck/mi