AKTIEN IM FOKUS: Trumps Importzölle belasten europäische Autowerte stark

AKTIEN IM FOKUS: Trumps Importzölle belasten europäische Autowerte stark

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Importzölle haben die Aktien von Europas Autoherstellern am Donnerstag schwer belastet. Allen voran sanken die Aktien der Porsche AG in Frankfurt um 4,7 Prozent. Die DZ Bank schätzt den negativen Ergebniseffekt bei dem Sportwagenbauer am stärksten ein. Deutliche Verluste von 2,2 bis 3,6 Prozent gab es aber auch bei den anderen deutschen Branchengrößen Volkswagen <DE0007664039>, BMW <DE0005190003> und Mercedes-Benz <DE0007100000>.

Trump kündigte Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Autoimporte an und verschärfte damit den globalen Handelsstreit. Die Zölle sollen für alle importierten Autos gelten - von Kleinwagen über Limousinen und SUV bis zu leichten Nutzfahrzeugen.

„Auch wenn damit das letzte Wort mit dem „Dealmaker“ im Weißen Haus noch nicht gesprochen sein dürfte, eine Eskalation im Handelsstreit der USA gegen den Rest der Welt ist es allemal“, betonte Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets. Die Commerzbank sprach von einem „weiteren Schritt in der Umsetzung der protektionistischen Agenda der Trump-Administration“.

Recht deutlich erwischte die Zollpolitik von Trump auf europäischer Bühne auch den Opel-Mutterkonzern Stellantis , der mit der Tochter Chrysler auch zu den großen Autobauern in den USA zähntis-Aktien sackten in Paris zuletzt um 4,6 Prozent ab, zeitweise standen sie auf einem Rekordtief. Der europäische Branchenindex Stoxx Europe 600 <EU0009658202> Automobiles & Parts war das Schlusslicht in der europäischen Branchenwertung.

Besonders die deutsche Autoindustrie dürfte unter den Zöllen leiden, die laut dem Weißen Haus am 3. April in Kraft treten sollen. Laut der Commerzbank liegt Deutschland nach Mexiko, Japan, Südkorea und Kanada auf dem fünften Platz der Länder, aus denen fertiggestellte Automobile in die USA importiert werden. Philippe Houchois von Jefferies Research schätzt den Wert des zusätzlichen Zolls auf etwa zwei Prozent des Konzernumsatzes bei BMW, ein Prozent bei VW <DE0007664039> und zehn Prozent bei der Porsche AG.

Analyst Henning Cosman von der Barclays-Bank stufte am Donnerstag die BMW-Aktien unabhängig von den Zoll-Nachrichten auf „Underweight“ ab und äußerte dabei seine Präferenz für Mercedes-Benz. Zum Thema Handelszölle sagte er in seiner Studie, diese seien für alle schlecht, aber andere träfen sie deutlich weniger hart als BMW. Mit seinen operativen Ergebnisschätzungen für die Münchner bis 2027 liegt der Experte deutlich unter dem Konsens.

Den Commerzbank-Experten zufolge dürften die Zölle aber auch die Lieferketten der nordamerikanischen Autoindustri den USA zeichnet sich bei General Motors vorbörslich denn auendes Minus von 6,6 Prozent ab. Bei Ford <US3453708600> betrug es drei Prozent. Importeure aus Kanada und Mexiko können allerdings nachweisen, dass ihre Produkte US-Anteile enthalten, sodass der Zoll nur auf den nicht aus den USA stammenden Wertschöpfungsteil angewendet wird.

"Dies ist kein symbolischer Schritt, sondern einer, der die Kostenstruktur der US-Automobilindustrie erheblich ver