Crédit Mutuel Asset Management: Öffentliches Desinteresse an Nachhaltigkeitszielen: Net Zero Banking Alliance

Crédit Mutuel Asset Management: Öffentliches Desinteresse an Nachhaltigkeitszielen: Net Zero Banking Alliance

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EQS-Media / 03.03.2025 / 09:05 CET/CEST

Öffentliches Desinteresse an Nachhaltigkeitszielen: Net Zero Banking

Alliance

Von Armand Satchian, Analyst für nachhaltige Anlagen, Crédit Mutuel Asset

Management

Crédit Mutuel Asset Management ist eine Asset-Management-Gesellschaft der La

Française Gruppe, der Holdinggesellschaft de

Asset-Management-Geschäftsbereichs der Credit Mutuel Alliance Fédérale.

Bis vor ein paar Monaten war die Net Zero Banking Alliance (NZBA) auf dem

Vormarsch. Dann kam die Nominierung von Donald Trump und die Karten wurden

neu gemischt, was zweifellos teilweise den Rückzug mehrerer

nordamerikanischer Banken erklärt.

[1]

So verließ Goldman Sachs im Dezember

2024 die Allianz und beendete ein bis dahin vielversprechendes Jahr.

Trotzdem konnte die NZBA neue Mitglieder gewinnen, darunter die Eurobank

Holdings SA, die Principality Building Society, die SBAB Bank und die Bank

of Queensland. Gleichzeitig zogen sich einige Banken aus der Initiative

"Science Based Targets" zurück.

[2]

Der jüngste Bericht der NZBA

[3]

zeigt,

dass sie das Engagement des Bankensektors in 44 Ländern fördern und ihren

Mitgliedern Orientierungshilfen bieten kann. Bis Ende Mai 2024 hatten 118

Mitgliedsbanken Dekarbonisierungsziele festgelegt, 76 hatten einen

Übergangsplan veröffentlicht usw. Trotz gelegentlicher Kritik an unklaren

Anforderungen zu den Dekarbonisierungszielen, ist es der Allianz gelungen,

die Zusagen von über 140 Banken zu erhalten, die mehr als 56 Billionen

US-Dollar an Assets repräsentieren.

[4]

Nun steht die NZBA jedoch vor einer

neuen Herausforderung - dem öffentlichen Rückzug mehrerer Stakeholder au

Nachhaltigkeitsinitiativen.

Dieser Trend beschränkt sich nicht auf den Bankensektor. Er erstreckt sich

auch auf Regulierungsbehörden wie die Federal Reserve (Fed), die sich im

Januar 2025 aus der Initiative Network for Greening the Financial System

(NGFS) zurückzog

[5]

, sowie Vermögensverwalter wie Blackrock, der im Januar

2025 ebenfalls aus der Initiative Net Zero Asset Managers (NZAM) austrat.

[6]

Der Rückzug ist nicht nur in Umweltfragen zu beobachten, sondern auch im

sozialen Bereich. So haben große Unternehmen wie Google, Disney, McDonald's,

Ford und Meta Anfang 2025 ihre Programme für Vielfalt, Gleichberechtigung

und Integration (Diversity, Equity and Inclusion - IED) entweder eingestellt

oder zurückgefahren.

[7]

In den USA ist dieser Trend nach der Wiederwahl von

Trump weit verbreitet. Seine Kampagne gegen nachhaltigkeitsbezogene Themen

hat zu einer allgemeinen Skepsis gegenüber Nachhaltigkeitsinitiativen

geführt. Laut der Studie "What Directors Think"

[8]

glauben 85 % der

US-Vorstandsmitglieder, dass eine Stellungnahme zu sozialen Themen

potenziell Kunden kosten könnten (gegenüber 71 % im Jahr 2017). Während der

US-Vizepräsident JD Vance

[9]

die sogenannte "Redefreiheit" in Europa

kritisierte, ziehen es viele amerikanische Stakeholder vor,

Nachhaltigkeitsthemen gar nicht erst öffentlich anzusprechen. Es lässt sich

noch nicht sagen, inwieweit dieser öffentliche Rückzug systematisch zu einem

Rückgang der Nachhaltigkeitsbemühungen führen wird, insbesondere bei weniger

lautstarken Akteuren. Einige interpretieren diesen Wandel als eine

Weiterentwicklung des ESG-Risikomanagements, bei der konkrete Maßnahmen

anstelle öffentlicher Erklärungen in den Vordergrund rücken. In einigen

Fällen wurde der Rückzug von beschwichtigend Erklärungen begleitet. So

bekräftigten nordamerikanische Banken schnell ihre Absicht, ihre Initiativen

im Hinblick auf den kohlenstoffarmen Übergang fortzusetzen. Die

tatsächlichen Auswirkungen des Rückzugs auf die Glaubwürdigkeit ihrer

Nachhaltigkeitsstrategien werden jedoch erst ab 2025 in den jährlichen

integrierten Berichten/Nachhaltigkeitsberichten erkennbar sein.

Diese Haltungen sind jedoch nach wie vor besorgniserregend. Sie schränken

die offene Debatte ein, behindern den Fortschritt durch kollektives Handeln

und vermitteln paradoxerweise, dass es unklug sei, die wachsenden

Nachhaltigkeitsrisiken öffentlich anzusprechen. Dabei erfolgt dieser Rückzug

zu einem entscheidenden Zeitpunkt: Wissenschaftler haben bewiesen, dass die

Begrenzung der globalen Erwärmung auf unter 1,5 °C nicht erreichbar ist.

[10]

Darüber hinaus hat das Weltwirtschaftsforum in seinem jüngsten Bericht

über globale Risiken

[11]

hervorgehoben, dass die Polarisierung der

Gesellschaft, die ihre Stabilität gefährdet, eines der größten kurzfristigen

Risiken darstellt. Langfristig sind laut diesem Bericht die vier größten

globalen Risiken klimabedingt (extreme Wetterereignisse, Verlust der

biologischen Vielfalt und Zusammenbruch der Ökosysteme, kritische

Veränderungen der Erdsysteme, Verknappung der natürlichen Ressourcen). Hinzu

kommt, dass die Bewertung von Klimarisiken immer komplexer wird, da sich

ihre Eintrittswahrscheinlichkeit nicht mehr ausschließlich anhand

historischer Daten bestimmen lässt.

[12]

Wirtschaftsakteure müssen gut vorbereitet sein, wenn sie sich diesen

Herausforderungen stellen wollen. Zwar garantiert öffentliches Engagement

nicht das Erreichen der festgelegten Ziele, doch ermöglichte sie es den

verschiedenen Stakeholder über die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Maßnahmen

zu diskutieren. Zudem fördert sie eine Marktdynamik, die alle Akteure -

unabhängig von ihren Ressourcen - unterstützt. Bisher haben fünf kleinere

nordamerikanische Banken beschlossen, Teil der NZBA zu bleiben und nicht in

die Fußstapfen ihrer US-Kollegen zu treten. Einem kürzlich erschienenen

Bericht der Transition Pathway Initiative (TPI)

[13]

zufolge haben die

meisten Großbanken, sowohl die derzeitigen als auch die ehemaligen

Mitglieder der Bankenallianz, noch einen weiten Weg zum kohlenstoffarmen

Übergang vor sich. Hervorzuheben ist jedoch, dass die Allianz eine

entscheidende Rolle bei der Schärfung des kollektiven Bewusstseins für

zukünftige notwendige Maßnahmen gespielt hat. Die aktualisierten, im März

2024 veröffentlichten NZBA-Leitlinien betonten beispielsweise die Bedeutung

der Einbeziehung von "erleichterten Emissionen" (Emissionen au

Kapitalmarktaktivitäten) in die Dekarbonisierungsziele der Banken. Durch den

Rückzug entziehen sich die Banken dieser Verantwortung. Angesichts der vier

oben genannten kritischsten globalen Risiken können wir nur hoffen, dass die

Wirtschaftsakteure ihre ökologischen und sozialen Verpflichtungen einhalten

werden. Vor dem Hintergrund der instabilen politischen Lage stellt sich

jedoch die Frage, was sie dazu bewegen könnte. Investoren haben eine große

Lobbymacht und können die Akteure dazu bewegen, die Ziele nicht aus den

Augen zu verlieren. Einige Investoren haben bereits öffentlich erklärt, wie

wichtig die Aufrechterhaltung eines starken klimapolitischen Engagement

[14]

ist, das durch eine solide Gesetzgebung

[15]

gestützt wird.

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La Française Systematic Asset Management GmbH

Bianca Tomlinson

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60311 Frankfurt

Tel. +49 (0)69 975743 03

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Société Anonyme mit einem Kapital von 3871680 EUR, RCS Paris n° 388.555.021,

Crédit Mutuel Asset Management ist eine Tochtergesellschaft der Groupe La

Française, der Vermögensverwaltungs-Holdinggesellschaft der Crédit Mutuel

Alliance Fédérale.

[1]

Top American banks exit net zero alliance: What does this mean for their

European peers? | Euronew

[2]

HSBC, Standard Chartered, other Major Banks Exit SBTi - ESG Today

[3]

NZBA-2024-Progress Report.pdf

[4]

Members - United Nations Environment - Finance Initiative

[5]

Central banks' green push hits a hurdle as Fed drops out | Reuter

[6]

Statement on Blackrock's departure from the initiative - The Net Zero

Asset Managers initiative

[7]

McDonald's Joins The Stampede Of Corporations retreating From DEI

[8]

WDT.2025.pdf

[9]

JD Vance attacks Europe over free speech and migration

[10]

Climate change target of 2C is 'dead', says renowned climate scientist

| Climate crisis | The Guardian

[11]

WEF _ Global _ Risks _ Report _ 2025.pdf

[12]

Climate intuition _ Navigating the new climate era _ Building intuition

for strategic decision making

[13]

State of transition in the banking sector report 2024 - Transition

Pathway Initiative

[14]

Asset owner statement on climate stewardship.pdf

[15]

Investors warn Omnibus package could weaken EU sustainability

disclosures, harming investment and economic competitivene

Ende der Pressemitteilung

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Emittent/Herausgeber: La Française Group

Schlagwort(e): Finanzen

03.03.2025 CET/CEST Veröffentlichung einer Pressemitteilung, übermittelt

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