Knappe Werbebudgets schlagen aufs Gemüt - RTL Group zeigt sich verhaltener
LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der anhaltend maue TV-Werbemarkt und fehlende Umsätze aus der Produktion mit Inhalten drücken auf die Stimmung bei der RTL-Gruppe <LU0061462528>. So dürfte der Konzernumsatz im laufenden Jahr nur noch von auf 6,3 Milliarden Euro steigen, teilte die Konkurrentin von ProSiebenSat.1 am Mittwoch in Luxemburg mit. 2023 hatte RTL rund 6,2 Milliarden Euro umgesetzt. Bislang hatte RTL einen Anstieg auf 6,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Von einem Umsatz in dieser Größenordnung gingen die Analysten bisher auch aus.
Konzernchef Thomas Rabe hält zudem nur noch ein um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immateriellen Abschreibungen (Ebita) am unteren Ende der Spanne von 700 bis 800 Millionen Euro für realistisch. Damit dürfte der operative Gewinn im laufenden Jahr sinken. 2023 hatte der Wert bei 782 Millionen Euro gelegen.
Bereits im dritten Quartal knickte der Erlös merklich ein. Konzernweit fiel der Umsatz aus fortgeführten Geschäften um rund 5,5 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Neben geringeren Werbeumsätzen fehlte es an Erlösen durch die Produktionstochter Fremantle - seit Jahresbeginn sei der Markt "weltweit deutlich langsamer als zuvor erwartet" gewachsen. Das Unternehmen produziert Inhalte in den Bereichen Unterhaltung, Drama und Film sowie Dokumentationen. Ergebniskennziffern zum dritten Quartal kommuniziert der MDax-Konzern <DE0008467416> traditionell nicht.
Unterdessen punktet die RTL-Gruppe weiter mit ihren Streaming-Diensten. Per Ende September zählte sie knapp 6,5 Millionen zahlende Abonnenten - 22,8 Prozent mehr als noch im Vorjahr./ngu/zb