Schaeffler kündigt strukturelle Maßnahmen in Europa zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit an

Schaeffler kündigt strukturelle Maßnahmen in Europa zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit an

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Schaeffler kündigt strukturelle Maßnahmen in Europa zur Steigerung der

Wettbewerbsfähigkeit an

05.11.2024 / 07:55 CET/CEST

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Schaeffler kündigt strukturelle Maßnahmen in Europa zur Steigerung der

Wettbewerbsfähigkeit an

* Maßnahmenprogramm umfasst drei Handlungsstränge:

(1) Ergebnisverbesserung bei Bearings & Industrial Solution

(2) Realisierung von Synergien aus Zusammenschluss mit Vitesco

(3) Kapazitätsanpassungen wegen anhaltender Transformation der

Autozuliefererindustrie

* Bruttoabbau von rund 4.700 Stellen in Europa, davon zirka 2.800 in

Deutschland; Verlagerungen reduzieren Nettoabbau in Europa auf 3.700

Stellen

* Abbau betrifft im Wesentlichen zehn Standorte in Deutschland,

fünf weitere Standorte in Europa betroffen, davon zwei

Standortschließungen

* Erwartetes Einsparpotenzial in Höhe von rund 290 Millionen Euro p.a.

soll bis Ende 2029 realisiert werden; Einmalaufwand voraussichtlich rund

580 Millionen Euro

* Umsetzung der Maßnahmen erfolgt sozialverträglich auf Basis der

Zukunftsvereinbarung von 2018

* Langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als zentrales Ziel

Herzogenaurach | 5. November 2024 | Der Vorstand der Schaeffler AG hat

strukturelle Maßnahmen mit regionalem Fokus auf Deutschland und Europa

beschlossen, die auf eine langfristige Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit

zielen. Hiermit reagiert das Unternehmen auf das herausfordernde

Marktumfeld, auf die zunehmende globale Wettbewerbsintensität sowie auf die

fortschreitende Transformation vor allem in der Autozuliefererindustrie.

Die strukturellen Maßnahmen fokussieren im Wesentlichen auf drei

Handlungsstränge. Der erste zielt auf erforderliche Ergebnisverbesserungen

der Sparte Bearings & Industrial Solutions, die mit anhaltender

Konjunkturschwäche, strukturellen Problemen sowie erhöhter

Wettbewerbsintensität konfrontiert ist.

Der zweite Handlungsstrang adressiert die bereits zuvor angekündigte

Realisierung von Synergien aus dem Zusammenschluss mit der Vitesco

Technologies Group AG (fortan "Vitesco"), die zum größten Teil über Umsatz-

und Einkaufssynergien, aber zu einem Teil auch durch Personalabbau erzielt

werden.

Der dritte Handlungsstrang umfasst Maßnahmen, die sich aus der anhaltenden

Transformation der Automobilzuliefererindustrie ergeben. Dabei sind

Maßnahmen im Zusammenhang mit dem rückläufigen Volumen in der

Verbrennungstechnologie sowie die aktuelle Abschwächung neuer Programme bei

E-Antrieben in Europa berücksichtigt. In der Folge sind sowohl die Sparte

Powertrain & Chassis als auch die Sparte E-Mobility von den Maßnahmen

betroffen.

Bruttoabbau von 4.700 Stellen in Europa

Die Maßnahmen sehen einen Bruttoabbau von rund 4.700 Stellen vor, von denen

zirka 2.800 auf Deutschland entfallen. Verlagerungen reduzieren den

Nettoabbau auf rund 3.700 Stellen. Dies entspricht in etwa 3,1 Prozent der

gesamten Mitarbeiterzahl nach dem Zusammenschluss, die sich seit Oktober

2024 um rund 35.000 auf rund 120.000 Beschäftigte erhöht hat.

Von den Abbaumaßnahmen sind in Deutschland zehn Standorte betroffen. Daneben

sind fünf weitere Standorte in Europa betroffen, von denen zwei geschlossen

werden sollen. Weitere Informationen zu diesen Standorten werden bis Ende

des Jahres bekannt gegeben. Die Umsetzung der Maßnahmen soll mehrheitlich

zwischen 2025 und 2027 erfolgen.

Einsparpotenzial in Höhe von rund 290 Millionen Euro pro Jahr bis 2029

Die Maßnahmen führen ab 2029 zu einem jährlichen Einsparpotenzial von rund

290 Millionen Euro. Davon entfallen rund 75 Millionen Euro auf

Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco, die in dem bei

Ankündigung der Transaktion genannten Zielwert von 600 Millionen Euro p.a.

enthalten sind. Die Umsetzung der heute angekündigten Maßnahmen erfordert

einen Einmalaufwand in Höhe von rund 580 Millionen Euro, der sich maßgeblich

aus Rückstellungen und Verlagerungskosten zusammensetzt.

Maßnahmen, die im Zusammenhang mit bereits angekündigten Programmen von

Vitesco und Schaeffler vereinbart wurden, werden weiter planmäßig umgesetzt.

Klaus Rosenfeld, Vorsitzender des Vorstands der Schaeffler AG, sagte: "Mit

den heute angekündigten Maßnahmen packen wir drei Dinge an: Wir bringen

unser Lager- und Industriegeschäft zurück auf Kurs. Zweitens realisieren wir

Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco Technologies. Und

drittens setzen wir die Transformation der Sparten Powertrain & Chassis und

E-Mobility weiter fort. Das Programm ist in der aktuellen Umfeldlage

notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Schaeffler Gruppe langfristig zu

sichern. Wir werden es sozialverträglich und mit Augenmaß umsetzen."

Sparte Bearings & Industrial Solutions passt Kapazitäten an

In der Sparte Bearings & Industrial Solutions wurden bereits in den

vergangenen Monaten Maßnahmen ergriffen, um dem anhaltenden

Nachfragerückgang zu begegnen. Neben dem Abbau der Gleitzeitkonten,

Kurzarbeit und der Reduktion der wöchentlichen Arbeitszeit in einigen

Bereichen wurden unter anderem Maßnahmen zur Verkaufsförderung und zur

Reduzierung externer Service- und Instandhaltungskosten initiiert und

intensiviert. Dieser Maßnahmenmix ist mit Blick auf die anhaltend schwierige

Marktsituation nicht mehr ausreichend.

"Gerade in Europa ist die Nachfrage in vielen Sektoren andauernd schwach und

führt zu Überkapazitäten an deutschen und europäischen Standorten. Au

diesem Grund sind strukturelle Anpassungen notwendig, um unsere Kostenbasi

zu optimieren, Aktivitäten zusammenzufassen und die Wettbewerbsfähigkeit de

Unternehmens nachhaltig zu verbessern. Neben den Kapazitätsanpassungen

bedingt dies weitere Lokalisierungen, die wir in enger Abstimmung mit den

Arbeitnehmern beraten werden", sagte Sascha Zaps, Vorstand Bearings &

Industrial Solutions.

Maßgeblich sind vor allem die Standorte Schweinfurt und Homburg von

Konsolidierungsaktivitäten, Kapazitätsanpassungen und Verlagerungen

betroffen, aber auch dem Abbau von Stellen in Zentralbereichen in der

Administration.

Am Standort Homburg entstehen im Werk der Sparte Bearings & Industrial

Solutions Komponenten für Antriebssysteme, Führungen und mechatronische

Systemlösungen aus dem Bereich der Lineartechnik. Für den Bereich

Lineartechnik findet durch die Verlagerung der Aktivitäten eine

Konsolidierung statt, bedingt durch die anhaltend schwache Nachfrage im

Sektor Industrial Automation. Die Maßnahme führt zu einer verbesserten

Wettbewerbsfähigkeit und Kosteneffizienz im Bereich Lineartechnik. Die

beiden anderen Produktionswerke am Standort Homburg sind von der Verlagerung

nicht betroffen.

Das Stammwerk der Sparte Bearings & Industrial Solutions am Standort

Schweinfurt wird zudem die Produktion und Mitarbeitenden des ehemaligen

Ewellix-Werks im Schweinfurter Hafen aufnehmen, das zirka fünf Kilometer

entfernt liegt. Im Zuge der Integration von Ewellix in die Schaeffler Gruppe

wird zudem außerhalb Europas der ehemalige Ewellix-Standort Taoyuan

geschlossen.

Die Aktivitäten der im Jahr 2022 übernommenen Melior Motion GmbH in Hameln,

wo vor allem Planetengetriebe für Industrieroboter hergestellt werden,

werden aufgegeben und ein Verkauf des Werks in Hameln angestrebt.

Für den Standort in Steinhagen ist die Ausarbeitung eines Zukunftskonzept

mit den Arbeitnehmervertretern vereinbart, um gemeinsam Optionen für die

Zukunft des Standorts zu erarbeiten, an dem Schaeffler hauptsächlich

Gelenklager für unterschiedliche industrielle Anwendungen fertigt.

Realisierung von Kostensynergien aus dem Zusammenschluss mit Vitesco

Schaeffler und Vitesco haben im Zuge der Integration eine Größenordnung von

600 Millionen Euro p.a. an Synergien vereinbart, die im Jahr 2029 vor allem

durch Wachstum sowie Skaleneffekte im Einkauf erreicht werden sollen. Ein

nachgeordneter Teil der Synergien soll wie bereits angekündigt auch durch

Personalabbaumaßnamen realisiert werden. Davon sind insbesondere die

Funktionsbereiche und die Zentralabteilungen an den Hauptsitzen Regensburg

und Herzogenaurach betroffen, aber auch der Bereich Forschung & Entwicklung.

Regensburg wird zukünftig Sitz des Unternehmensbereichs Powertrain Solution

der Sparte Powertrain & Chassis von Schaeffler. Sitz der neuen Sparte

E-Mobility von Schaeffler wird Herzogenaurach, das zugleich Sitz der

Konzernzentrale bleibt.

Im Ergebnis führen die Anpassungen zum Abbau von zirka 600 Stellen, die auf

Deutschland und hier maßgeblich auf die beiden genannten Standorte

entfallen. Zu diesen Zahlen tragen die beiden Unternehmen etwa im gleichen

Verhältnis bei.

Transformation in den Sparten Powertrain & Chassis und E-Mobility

In der Sparte Powertrain & Chassis macht die kontinuierlich voranschreitende

Transformation weitere Anpassungen notwendig, die sowohl bei Schaeffler al

auch bei Vitesco in den vergangenen Jahren definiert wurden. So werden

aufgrund der gesunkenen Nachfrage in Folge des anhaltenden Rückgangs de

Verbrennergeschäfts weitere Anpassungen durchgeführt, um die Kostenbasi

weiter abzusenken. Betroffen sind hier vor allem die Standorte

Herzogenaurach, Schwalbach und Regensburg.

Im Zuge des konsequent eingeschlagenen Weges der Sparte E-Mobility und de

Portfoliomanagements bei der vormaligen Vitesco werden nun weitere bereit

vor dem Zusammenschluss avisierte Maßnahmen konkret in die Planung gebracht.

Zudem wurde in früheren Phasen von einem stärkeren Wachstum insbesondere bei

europäischen OEMs ausgegangen, welches aktuell ausbleibt. Zusätzlich führt

der erhöhte Wettbewerb zu einem weiter zunehmenden Preis- und Kostendruck

und einer stärkeren Lokalisierung der Entwicklungsleistungen, insbesondere

in China. Hiervon betroffen sind insbesondere die Standorte Regensburg,

Nürnberg und Berlin.

Sozialverträgliche Umsetzung im Rahmen der Zukunftsvereinbarung

Für die Umsetzung der Maßnahmen gilt in Deutschland weiter wie bisher die

2018 mit der IG Metall abgeschlossene Zukunftsvereinbarung. Der Abbau von

Stellen soll im Wesentlichen über Fluktuation, Freiwilligenprogramme sowie

Aufhebungs- und Altersteilzeitverträge erreicht werden. "Wir befinden uns im

engen Austausch mit unseren Arbeitnehmervertretern. Unser gemeinsame

Verständnis ist, dass die Maßnahmen auf Basis der Zukunftsvereinbarung fair

und sozialverträglich umgesetzt werden. Zudem werden wir vor allem auch an

unseren Heimatstandorten in Deutschland weiter in Qualifizierung und

Ausbildung investieren", sagte Dr. Astrid Fontaine, Vorständin Personal und

Arbeitsdirektorin der Schaeffler AG.

Schaeffler investiert konsequent und fortlaufend in die Aus- und

Weiterqualifizierung seiner Mitarbeitenden in Deutschland und Europa. Seit

2022 haben europaweit zirka 40.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an

Weiterbildungen und Umschulungen teilgenommen und sich erfolgreich für neue

Aufgaben und Zukunftstechnologien qualifiziert, von denen knapp 19.000 auf

Deutschland entfallen. Konsequente Weiterqualifizierung ist ein Schlüssel,

um möglichst viele Mitarbeitende beim Wandel mitzunehmen.

"Mit den strukturellen Maßnahmen unternehmen wir einen wichtigen Schritt, um

die Wettbewerbsfähigkeit von Schaeffler zu sichern. Die genannten Maßnahmen

sind in der aktuellen Markt- und Wettbewerbslage ohne Alternative. Unser

Bekenntnis zum Standort Deutschland steht. Wir werden im Interesse unserer

Kunden und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch in Deutschland und Europa

weiterhin in Zukunftsfelder und -technologien investieren", sagte Klau

Rosenfeld.

Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen

Bei bestimmten Aussagen in dieser Pressemitteilung handelt es sich um

zukunftsgerichtete Aussagen. Zukunftsgerichtete Aussagen sind naturgemäß mit

einer Reihe von Risiken, Unwägbarkeiten und Annahmen verbunden, die dazu

führen können, dass die tatsächlichen Ergebnisse oder Entwicklungen von den

in den zukunftsgerichteten Aussagen angegebenen oder implizierten

Ergebnissen oder Entwicklungen in wesentlicher Hinsicht abweichen. Diese

Risiken, Unwägbarkeiten und Annahmen können sich nachteilig auf das Ergebni

und die finanziellen Folgen der in diesem Dokument beschriebenen Vorhaben

und Entwicklungen auswirken. Es besteht keinerlei Verpflichtung,

zukunftsgerichtete Aussagen aufgrund neuer Informationen, zukünftiger

Entwicklungen oder aus sonstigen Gründen durch öffentliche Bekanntmachung zu

aktualisieren oder zu ändern. Die Empfänger dieser Pressemitteilung sollten

nicht in unverhältnismäßiger Weise auf zukunftsgerichtete Aussagen

vertrauen, die ausschließlich den Stand zum Datum dieser Pressemitteilung

widerspiegeln. In dieser Pressemitteilung enthaltene Aussagen über Trend

oder Entwicklungen in der Vergangenheit sollten nicht als Aussagen

dahingehend betrachtet werden, dass sich diese Trends und Entwicklungen in

der Zukunft fortsetzen. Die vorstehend aufgeführten Warnhinweise sind im

Zusammenhang mit späteren mündlichen oder schriftlichen zukunftsgerichteten

Aussagen von Schaeffler oder in deren Namen handelnden Personen zu

betrachten.

Schaeffler Gruppe - We pioneer motion

Seit über 75 Jahren treibt die Schaeffler Gruppe zukunftsweisende

Erfindungen und Entwicklungen im Bereich Motion Technology voran. Mit

innovativen Technologien, Produkten und Services in den Feldern

Elektromobilität, CO-effiziente Antriebe, Fahrwerkslösungen und erneuerbare

Energien ist das Unternehmen ein verlässlicher Partner, um Bewegung

effizienter, intelligenter und nachhaltiger zu machen - und das über den

gesamten Lebenszyklus hinweg. Anhand von acht Produktfamilien beschreibt

Schaeffler sein ganzheitliches Produkt- und Serviceangebot im

Mobilitäts-Ökosystem: von Lagerlösungen und Linearführungen aller Art bi

hin zu Reparatur- und Monitoring-Services. Schaeffler ist mit rund 120.000

Mitarbeitenden an mehr als 250 Standorten in 55 Ländern eines der weltweit

größten Familienunternehmen und gehört zu den innovationsstärksten

Unternehmen Deutschlands.

Ansprechpartner

Dr. Axel Lüdeke Leiter Heiko Eber Head of Investor

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