Der IT-Dienstleister QBeyond bekommt die Unsicherheit seiner Kunden angesichts der drohenden Rezession deutlich zu spüren. Zum zweiten Mal in diesem Jahr ruderten die Kölner mit ihrem Umsatz- und Ergebnisziel zurück.

Damit einher geht auch eine Strategieanpassung: In das Geschäft mit Software-as-a-Service-Applikationen (SaaS) wird nicht mehr investiert. Die bisher entwickelten eigenen Produkte werden nach Auskunft einer Sprecherin weiter vertrieben, allerdings werden keine Mittel mehr für Neuentwicklungen eingeplant. „Wir bereiten uns auf eine länger anhaltende Rezession vor“, erläuterte Vorstandschef Jürgen Hermann in einer Mitteilung das zentrale Ziel dieser Entscheidung. „Der Fokus liegt nun ganz klar auf den Geschäftsfeldern, in denen wir auch dann profitabel wachsen können.“ Dazu zählt neben dem seit Jahren margenstarken Cloud-Geschäft auch SAP. Auf diese beiden Bereiche will QBeyond künftig den Fokus legen.

Das SAP-Geschäft leidet jedoch unter der konjunkturellen Talfahrt und den Nachwirkungen der Pandemie und ist rückläufig, wie die Kölner am Mittwoch mitteilten. Der Umsatz schrumpfte dort von 10 Mill. auf knapp 8 Mill. Euro im dritten Quartal. Im kommenden Jahr soll es zum Wachstumskurs zurückkehren. Das Cloud-Geschäft dagegen zog um 18% auf 35 Mill. Euro an. Der Gesamtumsatz des Unternehmens, das sich vom Telekommunikationskonzern mit eigenem Breitbandnetz zum reinen IT-Dienstleister gewandelt hat, stieg zwischen Juli und September um 8% auf 43 Mill. Euro. Das operative Ebitda legte leicht um 0,1 auf 1,7 Mill. Euro zu.

Die Umsatzerwartung des Vorstands für 2022 liegt jetzt bei 174 bis 178 Mill. Euro, zuvor waren es noch 180 Mill. Euro. Das Ebitda soll zwischen 6 und 8 Mill. Euro landen, vorher waren 8 Mill. Euro das Ziel.