Im Großen und Ganzen ist alles gut: Die Sicherheit der Stromversorgung hierzulande ist mit Ausfällen von 15,32 Minuten im Jahr (oder 0,0029 % Nichtverfügbarkeit) im Vergleich zu anderen Ländern weiterhin überdurchschnittlich hoch. Doch die Probleme nehmen zu. Im hoch industrialisierten Süden Deutschlands, wo sich der Ausstieg aus der Atomenergie besonders gravierend bemerkbar macht, hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als jedes dritte Industrieunternehmen Stromausfälle erlebt, zeigt eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Bundesweit klagt jedes fünfte Unternehmen über Leistungsunterbrechungen. Die Erklärung für diesen offenkundigen Widerspruch – 0,0029 % Ausfall betreffen jede dritte Firma – liegt in der statistischen Erhebungsmethode. So zählt die Bundesnetzagentur nur dann eine Unterbrechung, wenn diese länger als 3 Minuten andauert. Für die Industrie mit ihren teilweise hochsensiblen Anlagen können aber Störungen von weniger als 1 Sekunde schon fatal sein und Millionenschäden verursachen. Bessere Datenerhebung und Statistik sind schon lange überfällig.ge