Telekommunikation

1&1 schafft Ausbauziel von eigenem Netz 2022 nicht

Für den Telekomanbieter 11 ging es zu Wochenbeginn an der Börse bergab. Lieferprobleme seines wichtigsten Ausbaupartners bringen den neuen vierten Telekommunikationsanbieter in Deutschland, 11, bei seinen Plänen für ein eigenes Mobilfunknetz in Bedrängnis.

1&1 schafft Ausbauziel von eigenem Netz 2022 nicht

dpa-afx Montabaur – Für den Telekomanbieter 1&1 ging es zu Wochenbeginn an der Börse bergab. Lieferprobleme seines wichtigsten Aus­baupartners bringen den neuen vierten Telekommunikationsanbieter in Deutschland, 1&1, bei seinen Plänen für ein eigenes Mobilfunknetz in Bedrängnis. Das Zwischenziel von 1000 5G-Antennenstandorten bis Ende 2022 werde in der Folge nicht erreicht, teilte die United-Internet-Tochter mit. Die 1&1-Aktie verlor daraufhin 1,9%. Die von der Bundesnetzagentur vorgegebenen Ausbauziele sehen eben jenes Zwischenziel für alle Netzbetreiber vor. Seit dem Jahresbeginn hat die Aktie damit rund 36% an Wert eingebüßt. Die Aktie des Mutterkonzerns United Internet gab ebenfalls nach.

Ein Händler urteilte, im ersten Moment könnten einige Anleger irritiert auf die Nachrichten reagieren. Nüchtern betrachtet sei das Fazit der Entwicklung aber eher neutral. 1&1 hatte selbst betont, dass die Probleme keine Auswirkungen auf den geplanten Netzstart haben dürften. Man sei weiter auf gutem Weg, um den vorgesehenen Versorgungsgrad von 50% aller Haushalte deutlich vor Ende 2030 zu erreichen, hieß es.

1&1 baut ein eigenes Netz für Handy-Kunden auf und will damit den Platzhirschen Deutsche Telekom, Vodafone und Telefónica Deutschland (O2) Konkurrenz machen. Noch hat die United-Internet-Tochter kein eigenes Netz, sondern nutzt das von Telefónica Deutschland. Möglich macht das eine Vereinbarung beider Unternehmen miteinander.

Bislang zeigte sich Konzernchef Ralph Dommermuth zuversichtlich, die Zielvorgaben erreichen zu können. Im Detail teilte der wichtigste von insgesamt drei Zulieferern nun 1&1 mit, trotz Bemühungen die zum Jahresende vereinbarten Standortziele erst mit deutlicher Verzögerung bereitstellen zu können. Den neuen Spieler auf dem Telekommunikationsmarkt dürfte das besonders treffen, denn nach eigenen Angaben ist der nicht namentlich genannte Ausbaupartner für etwa zwei Drittel der geplanten 1000 Antennenstandorte verantwortlich.

Die Zielvorgabe der Bundesnetzagentur könne nicht fristgemäß eingehalten werden.