3-D-Druckdienstleister knacken Milliardengrenze
ds Frankfurt – Wer ein selbst entworfenes Teil mit einem 3-D-Drucker herstellen will, der muss sich kein Gerät kaufen und keines leihen. So wie sich vor zwei Dekaden die Copy Shops verbreitet haben, so sprießen in den großen Städten auch die 3-D-Printshops aus dem Boden.Einige 3D-Druck-Dienstleister haben sich ausschließlich online positioniert. Der Anwender kann das gewünschte Modell am eigenen Computer erstellen und die Daten übers Internet an den Dienstleister schicken, der das Stück dann anfertigt und zuschickt. Der Preis wird in der Regel auf Basis der ausgedruckten Kubikzentimeter berechnet. VersiebenfachtDenn Kosten verursachen beim 3-D-Druck im Wesentlichen die Menge des verbrauchten Materials sowie die Kapitalkosten für die Belegung der Maschine, also die Fertigungszeit. Beide Faktoren korrelieren mit dem Volumen des Bauteils. Ganz im Gegenteil zu traditionellen Fertigungsmethoden wie Fräsen oder Gießen spielt die Komplexität eines Bauteils bei der additiven Fertigung nur eine sehr untergeordnete Rolle. Für industrielle Anwender von 3-D-Druck gibt es schon lange etablierte Auftragsfertiger, in Deutschland ist darunter beispielsweise die börsennotierte Alphaform oder die mittelständische Weihbrecht Lasertechnik GmbH aus Wolpertshausen. Die Dienstleister spielen im Weltmarkt für additive Fertigung bereits eine große Rolle: Nach Schätzungen von Wohlers Associates haben 3-D-Druckdienstleister im vergangenen Jahr global rund 1,3 Mrd. Dollar mit dreidimensional gedruckten Teilen erlöst. Damit haben sie erstmals die Milliardengrenze geknackt. Das Wachstum der Dienstleister verläuft dabei im Wesentlichen parallel zur Entwicklung der gesamten 3-D-Druckindustrie. In den vergangenen drei Jahren legte der Service-Provider-Markt jeweils mit Wachstumsraten von gut 20 % pro Jahr zu. In den vergangenen zehn Jahren hat sich das Umsatzvolumen der Branche, das im Jahr 2004 bei unter 200 Mill. Dollar lag, rund versiebenfacht. Stark zersplittertDer Markt für die Dienstleister ist, genau wie der Markt der Maschinenanbieter, sehr stark zersplittert. Es befinden sich Schwergewichte darunter, aber auch viele unabhängige 3-D-Printshops. Zu den Großen der Branche gehört Shapeways aus New York. Das einstige Start-up begann ursprünglich als Spin-off der niederländischen Philips. Bekannte Namen unter den 3-D-Dienstleistern sind zudem Sculpteo aus Frankreich, Imaterialise aus Belgien, 3D Hubs aus den Niederlanden, Rapid 3D aus Südafrika oder Imaginarium in Indien. Additiv und subtraktivEin abweichendes Geschäftsmodell verfolgt Ponoko. Dieser Dienstleister fertigt die bestellten Teile nicht selbst, sondern leitet die Aufträge an Hersteller aus der ganzen Welt weiter – je nachdem, wer günstig ist, Kapazitäten frei hat und schnell liefern kann. Dabei beschränkt sich Ponoko nicht nur auf additive Verfahren, sondern es werden auch traditionelle, subtraktive Fertigungsmethoden wie computergestütztes Fräsen für die On-demand-Fertigung verwendet.