DEUTSCHES EIGENKAPITALFORUM

3-D-Drucker SLM beäugt Markteintritt von Trumpf

CFO will mit Forschung den Vorsprung halten

3-D-Drucker SLM beäugt Markteintritt von Trumpf

ds Frankfurt – Uwe Bögershausen, der Finanzchef des Lübecker 3-D-Druckerherstellers SLM Solutions, nimmt den Markteintritt des Werkzeugmaschinenbauers Trumpf nicht gerade auf die leichte Schulter. “Ich traue Trumpf zu, dass sie innerhalb von zwei bis drei Jahren im Markt für additive Fertigung Fuß fassen”, sagte Bögershausen auf dem Deutschen Eigenkapitalforum.Die im Familienbesitz befindliche Ditzinger Trumpf, größter Hersteller von Werkzeugmaschinen weltweit, entwickelte bereits in den neunziger Jahren eine eigene Maschine für die additive Fertigung, war aber zu früh dran. Damals gab es für die Technik, Werkstücke Schicht für Schicht aufzubauen statt sie durch Drehen oder Fräsen eines Metallteils subtraktiv zu fertigen, noch zu wenig Interesse, und Trumpf entfernte sich 2005 wieder aus diesem Markt. Trumpf habe auf der 3-D-Drucker-Fachmesse Formnext in der vergangenen Woche eine Maschine vorgestellt, die wir “nicht als Bedrohung sehen”, so Bögershausen, der sich mit Blick auf den riesigen Konkurrenten sportlich gab: “Das ist das Wesen jeder erfolgreichen Industrie, dass es neue Wettbewerber gibt. Wir können uns nur wehren, indem wir unser Niveau bei Forschung und Entwicklung auf hohem Niveau halten”, sagte er. Rund 10 % der Erlöse gingen in Forschung und Entwicklung, um die Führungsposition zu halten.Genau wie Trumpf ist SLM Solutions nur im Markt für industrielle 3-D-Drucker tätig und fertigt keine Geräte für den Heimbedarf, mit denen sich Plastikteile drucken lassen. Bögershausen ließ unter den Zuhörern seiner Präsentation stolz einen per 3-D-Druck gefertigten Metallbohrer mit integrierten Kühlkanälen herumreichen. “Der ist aus Werkzeugstahl und genauso stabil wie ein konventionell gefertigter Bohrer, Sie können ja mal versuchen, den zu verbiegen oder zu brechen, der geht nicht kaputt.” Joint Venture im GesprächSLM fertigt bislang nur die Maschinen, will aber auch “im Laufe dieses Jahres” ins Geschäft mit Verbrauchsmaterialien einsteigen, also dem Metallpulver, aus dem die Maschinen mit Laser die Werkstücke aufschmelzen. “Wir sind mitten in Gesprächen über ein Joint Venture”, sagte Bögershausen. SLM habe zwar das Maschinenbau-Know-how, aber nicht das metallurgische Fachwissen, das man zur Herstellung von Metallpulver brauche, das für SLM-Maschinen maßgeschneidert sei. SLM hat ihren Auftragseingang in den ersten neun Monaten 2015 auf 64 (i.V. 36) Mill. Euro katapultiert. Kapazitätsprobleme habe man nicht, selbst wenn der Markt weiter so stark wachse. Ein drittes Werk ist schon im Bau. Zudem könne man zusätzliche Schichten einführen, so Bögershausen.