5G-Nachfrage wächst laut Ericsson stärker als gedacht

Huawei gewinnt Aufträge in Spanien

5G-Nachfrage wächst laut Ericsson stärker als gedacht

hei Frankfurt – Der einst global führende schwedische Netzwerkausrüster Ericsson, der von Huawei vom Thron gestoßen wurde, geht mittelfristig von einer stärkeren Nachfrage nach 5G-Technik aus als bisher angenommen. Ende 2024 rechnet der Konzern nun mit weltweit 1,9 Milliarden 5G-Teilnehmern statt bisher 1,4 Milliarden. Dies ist ein Anstieg von 27 % gegenüber der Prognose von 2015. Ende 2019 wird mit erst rund 10 Millionen Vertragskunden für die neue Technik gerechnet.Auch die Netzabdeckung dürfte binnen fünf Jahren global bei 45 % liegen. Bisher waren 40 % geschätzt worden. Die Zahl könne leicht auf 65 % steigen, wenn den Telekomnetzbetreibern eine gemeinsame Spektrumnutzung erlaubt werde, was derzeit in mehreren Ländern diskutiert werde.Die Nachfrage nach 5G-Technik wird durch den explodierenden Datenverkehr in den Mobilfunknetzen getrieben. Ericsson berichtet, dass im ersten Quartal gegenüber Vorjahr ein Anstieg von 82 % zu verzeichnen war. Bis Ende 2024 dürften 35 % des globalen Datenverkehrs über 5G-Netze laufen. Zugleich rechnet der Netzwerkausrüster mit 4,1 Milliarden Verbindungen über IoT-Netze. Aktuell sind es 1 Milliarde. Tatsächlich registrieren Länder wie Südkorea, wo bereits fertige 5G-Netze existieren, die kommerziell verfügbar sind, eine schnell wachsende Inanspruchnahme der Technik. So wurden dort im Mai in wenigen Tagen 260 000 Abonnements gezählt.Während Ericsson sich schon zu Jahresbeginn optimistisch gezeigt hatte, vom Ausbau der 5G-Technik profitieren zu können, kämpft Konkurrent Huawei mit Bremsklötzen aufgrund der Blockadehaltung der USA. In Europa ist nun allerdings Spanien vorgeprescht, wo Huawei eine “tragende Rolle” beim Ausbau der 5G-Netze spielen soll. Vodafone España will am 15. Juni 5G-Netze in 15 Städten in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Technologiekonzern in Betrieb nehmen. Neben Technik von Huawei werden auch Netzelemente von Ericsson verbaut. In aller Regel stützen sich die großen Telekomkonzerne auf eine Multilieferantenstrategie.In Europa kommt 5G bisher nur langsam in Gang. Teilweise laufen wie in Deutschland noch immer die Vergaben der Mobilfunklizenzen für die Technik. Außerdem fehlt es in der Breite noch an mobilen Endgeräten, die 5G unterstützen, auch wenn alle Hersteller entsprechende Modelle vorgestellt haben.