AB Inbev nimmt 75 Mrd. Dollar auf

Kanzlei: Größter gewerblicher Kredit aller Zeiten - Angebot für SABMiller

AB Inbev nimmt 75 Mrd. Dollar auf

hip London – Der weltgrößte Industriebierhersteller AB Inbev hat nach mehrmaliger Fristverlängerung ein formelles Angebot für SABMiller auf den Tisch gelegt. Die Belgier lassen sich den Kauf der Nummer 2 der Branche 107 Mrd. Dollar kosten. Den beiden Großaktionären des Peroni-Brauers wird eine steueroptimierte Kombination von Aktien und Bargeld angeboten. Zur Finanzierung des Deals hat sich AB Inbev einen syndizierten Kredit im Volumen von 75 Mrd. Dollar gesichert. Der Kanzlei Allen & Overy zufolge ist das der größte gewerbliche Kredit, der jemals aufgenommen wurde. Zum Konsortium gehören unter anderem Banco Santander, BoA Merrill Lynch, Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ, Barclays, BNP Paribas und die Deutsche Bank. Bislang war der Telekomkonzern Verizon der Rekordhalter, der sich vor zwei Jahren eine Brückenfinanzierung von 61 Mrd. Dollar für den Kauf von 45 % am Mobilfunker Verizon Wireless von Vodafone gesichert hatte. Die Beteiligung (58 %) von SABMiller an MillerCoors wird für 12 Mrd. Dollar an den anderen Anteilseigner des Gemeinschaftsunternehmens, Molson Coors, verkauft.Wie AB Inbev mitteilt, sollen SABMiller-Anteilseigner je Aktie 44 Pfund in bar erhalten. Daneben gebe es die Möglichkeit, Aktien und Bargeld zu erhalten – genau genommen 0,483969 nicht börsennotierte Aktien und 3,7788 Pfund je Anteilschein. Das gemischte Angebot ist auf die beiden Großaktionäre Altria und Bevco (14 %), die Holdinggesellschaft der Familie Santo Domingo, zugeschnitten. Für sie ist eine Bezahlung in Anteilscheinen attraktiver, um Kapitalertragsteuern auf die von ihnen lange gehaltenen Beteiligungen zu sparen. Es entspricht 41,85 Pfund je Aktie. Neun der bis zu 15 Sitze im Board der fusionierten Gesellschaft sollen an AB Inbev gehen. Altria erhält nach eigenen Angaben zwei Sitze.SABMiller gehen Goldman Sachs, J. P. Morgan und Robey Warshaw zur Hand. Rechtlichen Beistand leisten Cleary Gottlieb Steen & Hamilton, Hogan Lovells und Linklaters. Als Finanzberater von AB Inbev fungierte in führender Rolle Lazard, daneben Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank, BoA Merrill Lynch und die südafrikanische Standard Bank. Für juristische Angelegenheiten bedient man sich der Kanzleien Clifford Chance, Cravath, Swaine & Moore und Freshfields Bruckhaus Deringer.