AB Inbev vor neuem IPO-Anlauf in Hongkong

Brauereimulti plant Emissionsvolumen von bis zu 7,6 Mrd. Dollar - Nach dem Verkauf australischer Marken

AB Inbev vor neuem IPO-Anlauf in Hongkong

wb Frankfurt – Anheuser-Busch Inbev steht ungeachtet der Marktturbulenzen vor dem zweiten Anlauf für einen Börsengang der asiatischen Aktivitäten. Der weltgrößte Brauereikonzern zielt in Hongkong auf ein Emissionsvolumen von bis zu 6,6 Mrd. Dollar, um Schulden aus eigenen M&A-Deals abzubauen. Damit könnte es unter Federführung von J.P. Morgan und Morgan Stanley die größte Transaktion des Jahres werden, nur vom US-Fahrdienst Uber mit gut 8 Mrd. Dollar übertroffen.Der Brauereiriese zielte im Juli mit Budweiser Brewing Company Apac auf bis zu 9,8 Mrd. Dollar. Nun sollen 1,3 Milliarden Aktien für 27 bis 30 HK-Dollar (3,45 bis 3,83 US-Dollar) pro Stück verkauft werden. AB Inbev testet damit auch den Markt in Hongkong, wo sich die Bevölkerung seit Monaten gegen die von Peking abhängige Regierung auflehnt. Zuletzt hatte die chinesische Alibaba eine Notierung im Wert von bis zu 15 Mrd. Dollar inmitten der Unruhen auf die lange Bank geschoben. Bisher haben laut Refinitiv Unternehmen dieses Jahr 11,3 Mrd. Dollar in Börsengängen in Hongkong eingeworben.Jan Craps, CEO von Budweiser Apac, räumt zwar ein, dass die Bedingungen schwieriger sind, registriert aber eine solide Begeisterung für dieses Geschäft und dessen Börsengang. Der Staatsfonds von Singapur, GIC, habe als Ankerinvestor ein Investment von 1 Mrd. Dollar zugesagt.Das Basisangebot sieht umgerechnet 4,35 Mrd. bis 4,84 Mrd. Dollar vor, bei einer Marktkapitalisierung von dann 45,6 Mrd. bis 50,7 Mrd. Dollar. Die neue Offerte von Budweiser Apac beinhaltet eine Upsize-Option, die es dem Unternehmen ermöglicht, bis zu 36,8 % mehr Aktien zu platzieren. Wird diese am oberen Ende der Preisspanne komplett ausgeübt, könnte der Deal bis zu 7,6 Mrd. Dollar ausmachen. Im Juli war von einer Emission von 10 Mrd. Dollar bei einer Marktkapitalisierung von 63,7 Mrd. Dollar die Rede gewesen. Die jetzige Bewertung soll in etwa dem 33,8- bis 37,5-Fachen der für nächstes Jahr erwarteten Ergebnisse entsprechen.AB Inbev muss die Schulden von über 100 Mrd. Dollar reduzieren, die vor allem aus der Übernahme des früheren Erzrivalen SABMiller 2016 herrühren. In dem neuen Anlauf des IPO ist das australische Geschäft des Konzerns nicht enthalten, denn es wurde, kurz nachdem die erste Transaktion auf Eis gelegt worden war, für 11 Mrd. Dollar an Asahi aus Japan verkauft. Somit ist Budweiser Apac stärker auf Wachstumsmärkte wie China, Indien und Vietnam ausgerichtet, was eine höhere Bewertung erleichtern soll. Der Preis soll am 23. September festgelegt werden und die Aktie am 30. September debütieren.Mit dem Verkauf nach Japan rückte das Ziel, den Verschuldungsgrad (Nettofinanzschulden zu Ebitda) unter 4 bis 2020 zu senken, in greifbare Nähe. Zum Jahresende 2018 lag der Leverage noch bei 4,9. Um bei S&P das Rating von “A-” zu behalten, dürften weitere Anstrengungen bei der Schuldensenkung notwendig werden.