Abbvie bläst Shire-Kauf ab
dpa-afx North Chicago – Volle Kraft zurück: Der US-Pharmakonzern Abbvie hat nun definitiv kein Interesse mehr am Konkurrenten Shire. Seinen Aktionären empfahl Abbvie am späten Mittwochabend, die Übernahme des irisch-britischen Unternehmens abzulehnen. Strategisch mache ein Zusammenführen der beiden Firmen weiterhin Sinn, allerdings sei dieses angesichts der geänderten Steuerregeln in den USA nicht mehr im besten Sinne der Aktionäre, erklärte Abbvie-Chef Richard Gonzales (vgl. BZ vom 16. Oktober).Abbvie hatte vorgehabt, Shire für 51 Mrd. Dollar zu übernehmen. Der Konzern wollte durch die Verlagerung seines Firmensitzes Steuern sparen. Dieser bislang gängigen Praxis hatte aber der US-Fiskus einen Riegel vorgeschoben. Für Abbvie wird der Deal dadurch uninteressant. Nun wird der Konzern 1,6 Mrd. Dollar als Entschädigung an Shire überweisen müssen. Abbvie hatte die Märkte bereits über einen möglichen Rückzug vorgewarnt – was am Mittwoch einen Kurssturz der Shire-Aktie ausgelöst hatte. Am Donnerstag ging die Talfahrt an der Börse mit einem Abschlag um 10 % weiter.