Abertis-Deal hilft Hochtief
cru Düsseldorf – Die Beteiligung am spanischen Autobahnbetreiber Abertis zahlt sich für Hochtief ebenso aus wie das brummende Geschäft mit dem Bau von Bergwerken, Tunneln, Autobahnen, Fußballstadien und Bürogebäuden in Australien, den USA und Europa. Ihre Jahresprognose bekräftigen die Essener: Der operative Konzerngewinn soll auf 470 Mill. bis 520 Mill. Euro steigen. Das entspricht einer Steigerung von 4 bis 15 % gegenüber 2017. Zum Ergebnissprung um ein Drittel in der Zeit von Januar bis September hätten alle Regionen beigesteuert, teilte der Baukonzern am Mittwoch mit.Der Nettogewinn legte in den ersten neun Monaten im Vergleich zum Vorjahr von 303 Mill. auf knapp 403 Mill. Euro zu. Davon kommen laut Hochtief allein 58 Mill. Euro aus dem at Equity bilanzierten Abertis-Kauf für das dritte Quartal.Erst vor kurzem übernahmen die Essener in einem Konsortium mit der spanischen Konzernmutter ACS und dem italienischen Mautstraßenbetreiber Atlantia, hinter dem die Modedynastie Benetton steht, den spanischen Autobahnbetreiber Abertis, an dem Hochtief selbst knapp 20 % hält, während Atlantia mit gut 50 % die Führung hat. Durch die Abertis-Transaktion soll auch die Hochtief-Dividende steigen. Als Folge der “erhöhten Gewinnentwicklung”, die sich aus der Investition in Abertis ergebe, steige die Ausschüttungsquote für die Dividende für das Geschäftsjahr 2018 von 50 % auf 65 % des nominalen Konzerngewinns, bekräftigten die Essener.Hochtief setzt zudem auf weiteres Wachstum bei Infrastruktur- und Bauprojekten sowie Mautstraßen. “Die Pipeline relevanter Ausschreibungen in unseren Kernmärkten Nordamerika, Asien-Pazifik und Europa ist unverändert stark”, erklärte Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes: “Nach derzeitigem Stand sollen dort im weiteren Jahresverlauf 2018 und in der Folgezeit Projekte im Wert von rund 500 Mrd. Euro auf den Markt kommen.” Börsenwert verdoppeltDer Kurs der Hochtief-Aktie reagierte am Mittwoch mit einem Minus von zeitweise 0,2 % auf 129,50 Euro. Obwohl der Kurs zuletzt unter der Kapitalerhöhung gelitten hatte, in deren Zuge sich der Partner Atlantia mit 23,9 % an Hochtief beteiligte, hat sich der Börsenwert des Baukonzerns seit Anfang 2015 verdoppelt auf 9,2 Mrd. Euro. Haupteigentümer bleibt die spanische ACS mit 50,4 %.