Abgasprüfung macht Audi immer noch zu schaffen

Absatzeinbruch - Lösung bis Ende März im Visier

Abgasprüfung macht Audi immer noch zu schaffen

sck München – Die aufwendige Umstellung auf das neue, anspruchsvollere Abgas- und Verbrauchsprüfverfahren WLTP nimmt bei Audi mehr Zeit in Anspruch als geplant. Bis Ende des laufenden ersten Quartals 2019 sollen alle rund 150 Modellvarianten homologiert sein, sagte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage. Ungefähr 30 Varianten müssten noch bis Ende März an das neue System angepasst werden, 122 seien bereits homologiert. Anfang Oktober kündigten Vertriebsmanager der Volkswagen-Tochter an, bei der Umstellung den Rückstand bis Jahresende 2018 vollständig aufzuholen (vgl. BZ vom 5.10.2018). Audi zufolge sorgt die Dokumentation für einen Mehraufwand.Die von Audi selbstverschuldeten Verzögerungen trugen dazu bei, dass der von der Dieselbetrugsaffäre durchgerüttelte Ingolstädter Autohersteller sein ursprüngliches Absatzziel 2018 verfehlte. Im vergangenen Jahr schrumpften die Auslieferungen um 3,5 % auf 1,81 Millionen Einheiten. Das war der erste Rückgang seit neun Jahren. Ursprünglich wollte der Konzern den Absatz “mindestens” auf dem Niveau von 2017 (1,88 Millionen) halten. Im Sommer räumte die Audi-Führung ein, nur noch ungefähr den Vorjahresstand erreichen zu können.Vorstandschef Bram Schot führte die Absatzschwäche in Europa vor allem auf Modellwechsel, den neuen Prüfzyklus und “wirtschaftliche Unsicherheiten” zurück. Wie in den Vormonaten brach das Geschäft in Europa auch im Dezember ein: Der Absatz schrumpfte um 21 % auf 51 500 Stück.Audi konnte dies mit dem China-Geschäft nicht kompensieren. Der größte Einzelmarkt zeigte im Dezember ein Minus von 5 % auf 65 598 Einheiten. Der Konzern begründete das mit der allgemeinen Konjunkturabkühlung im Land. BMW zeigt weniger DynamikWettbewerber BMW konnte hingegen weitgehend die Umstellung auf WLTP pünktlich zum 1. September 2018 vollziehen. Dies trug dazu bei, dass der Absatzdämpfer beim Münchner Autobauer in Europa glimpflicher ausfiel. BMW setzte 2018 weltweit 2,49 Millionen Fahrzeuge der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce ab – ein Plus von 1,1 %. Das Wachstum verlangsamte sich aber (2017: +4,1 %). BMW stellte für 2019 einen “leichten” Anstieg in Aussicht.