Baustoffe

Absatzschwäche bremst Heidelberg Materials

Mehr Gewinn und weniger Umsatz prägen den Quartalsbericht von Heidelberg Materials. Die schwache Baukonjunktur und schwierige Wetterbedingungen bremsen den Baustoffhersteller.

Absatzschwäche bremst Heidelberg Materials

Absatzschwäche bremst Heidelberg Materials

Quartalsergebnis steigt um 5 Prozent – Baustoffhersteller bestätigt Prognose – Geplante Werksschließungen belasten

hek Frankfurt

Mit einem auf vergleichbarer Basis um 4,6% auf 971 Mill. Euro gesteigerten Geschäftsergebnis vor Zinsen und Steuern im zweiten Quartal hat Heidelberg Materials am Aktienmarkt keine Pluspunkte sammeln können. Denn der Absatz geht weiter zurück, wenn auch leicht abgeschwächt. Dafür macht der Baustoffkonzern die maue Baukonjunktur und schwierige Wetterbedingungen verantwortlich. Die Auswirkungen seien über Kosten- und Preismanagement weitgehend kompensiert worden, teilt Heidelberg Materials mit.

So legte die Marge von 16,7% im Vorjahreszeitraum auf 17,6% zu, während der Quartalsumsatz währungs- und portfoliobereinigt um 1,5% auf 5,5 Mrd. Euro sank. Die im Dax vertretene Aktie gab am Dienstag im Handelsverlauf 3% nach. Nach Einschätzung mehrerer Analysten haben die Heidelberger alles in allem im Rahmen der Erwartungen abgeschnitten.

Gewinnausblick bestätigt

An der Prognose von 3,0 Mrd. bis 3,3 Mrd. Euro Jahresgewinn aus dem laufenden Geschäftsbetrieb hält das Management fest. Die Kapitalrendite wird bei 10% erwartet. Für Diskussionsstoff unter Analysten sorgt der fehlende Umsatzausblick. Das Unternehmen stellt daraufhin klar, dass die Angaben im Geschäftsbericht 2023 weiter gültig seien. Demnach soll der Jahresumsatz bereinigt um Währungs- und Portfolioveränderungen im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen.

Vor allem die starke Entwicklung in Nordamerika habe zum Anstieg von Ergebnis und Marge im zweiten Quartal trotz weiter leicht rückläufiger Absatzzahlen beigetragen, resümiert Vorstandschef Dominik von Achten. Für die zweite Jahreshälfte bleibe man zuversichtlich. In Nordamerika legte die operative Marge vor Abschreibungen um 1,3 Prozentpunkte auf 23,4% des Umsatzes zu. Das wird auf die Inbetriebnahme der „hochmodernen“ Zementanlage am US-Standort Mitchell (Indiana), effiziente Kostenstrukturen und Investitionen in Wachstum zurückgeführt. Zum Nettogewinn macht Heidelberg nur für das Halbjahr Angaben. Demnach stehen unter dem Strich 624 Mill. Euro Periodenüberschuss, ein Fünftel weniger als im ersten Halbjahr 2023. Der Rückgang wird auf Restrukturierungsaufwendungen und Wertminderungen für geplante Werksschließungen in Europa zurückgeführt.

Weitere Akquisition

Mit Carver Sand & Gravel, einem Hersteller von Zuschlagstoffen im Großraum Albany (New York), gibt Heidelberg Materials eine weitere Übernahme in den USA bekannt. Die Transaktion umfasse unter anderem vier Steinbrüche, drei Sand‐ und Kiesgruben, zwei Asphaltwerke und 200 Beschäftigte. Zuvor hatte der Baustoffkonzern drei kleinere Firmen in den US-Regionen Philadelphia und Texas für insgesamt 380 Mill. Dollar erworben.

Im Mai hat der Konzern das neue Aktienrückkaufprogramm gestartet. Die erste Tranche über 350 Mill. bis 400 Mill. Euro soll spätestens bis 25. November abgeschlossen sein. Das Gesamtvolumen des Programms ist auf bis zu 1,2 Mrd. Euro dimensioniert.

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