Selten wurde die Angst weiter Bevölkerungskreise vor dem sozialen Abstieg in Japan so deutlich angesprochen wie in dem jüngst ausgestrahlten Fernsehdrama “Made in Japan”. In der Miniserie des Senders NHK ging es um den Überlebenskampf des fiktiven Elektronikunternehmens Takumi Electric, dem Konkurrenz aus China ebenso zu schaffen macht wie der Druck der Gläubiger. Die Zuschauer werden an Panasonic, Sharp oder Sony gedacht haben, die wankenden Ikonen der heimischen Unterhaltungselektronik. Die Ängste kommen nicht von ungefähr, die Konkurrenzfähigkeit des verarbeitenden Gewerbes steht in Frage. Was dessen Bedeutung für das nationale Selbstbewusstsein angeht, unterscheiden sich Japan und Deutschland kaum. Hier wie dort hält man sich viel auf Fleiß, handwerkliches Können und Qualität zugute. Mit den Tugenden des Zeitalters der Massenproduktion kommt man aber nicht weit in einer Welt, in der vor allem Kreativität gefragt ist. Wandel ist unvermeidlich, das ist die Botschaft der Serie. Es geht nur darum, dabei nicht zu verlieren. hip