Abwärtstrend bei Pkw verstärkt sich

Konjunktursorgen drücken Neuwagenabsatz in Europa - Österreich kauft Tesla

Abwärtstrend bei Pkw verstärkt sich

igo Stuttgart – Der europäische Neuwagenmarkt ist im März im siebten Monat in Folge gesunken. In Westeuropa gingen die Pkw-Neuzulassungen um 3,7 % auf rund 1,6 Millionen Fahrzeuge zurück. Damit hat sich der Abwärtstrend weiter verstärkt, nachdem der Markt in den ersten beiden Monaten des Jahres um jeweils rund 3 % rückläufig war.Mit der Umstellung auf den Prüfzyklus WLTP, der vor allem im zweiten Halbjahr 2018 für rückläufige Verkäufe gesorgt hatte, habe die derzeitige Schwäche nichts mehr zu tun, schätzt Autoexperte Peter Fuß vom Beratungsunternehmen EY die Lage ein. Vielmehr zeige die Entwicklung in einzelnen Märkten, dass konjunkturelle Probleme im Vordergrund stünden. “Gerade in den südeuropäischen Ländern verliert die Konjunktur an Kraft, Italien rutscht sogar in die Rezession. In dem Maß, wie sich die wirtschaftlichen Perspektiven verdüstern, trüben sich auch die Aussichten für den Neuwagenmarkt ein”, so Fuß. Hinzu komme die Hängepartie rund um den Brexit. All dies führe zu Investitionszurückhaltung, sowohl bei Privatpersonen als auch Unternehmen, und mindere die Aussichten auf eine Erholung des Marktes in den kommenden Monaten.In Deutschland ging der Markt im März um 0,5 % zurück. Von Januar bis März blieben die Neuzulassungen hierzulande mit einem leichten Minus von 0,2 % indes nahezu stabil. Deutlich schwächer war der Neuwagenabsatz im März in den weiteren vier größten europäischen Märkten. In Italien ging es um 9,6 % nach unten, in Spanien um 4,3 %, gefolgt von Großbritannien und Frankreich mit Rückgängen um 3,4 % und 2,3 %. Im bisherigen Jahresverlauf sind Spanien mit einem Minus gegenüber dem Vorjahresquartal um knapp 7 % und Italien mit einem Rückgang um 6,5 % die schwächsten Märkte.Bei alle drei deutschen Autokonzernen war der Absatz zwischen Januar und März rückläufig. Mercedes liegt per Ende März um 6 % unter dem Vorjahr, bei BMW sind es 5 % und bei Volkswagen konzernweit 2,1 %, wobei die Audi-Neuzulassungen mit einem Minus von 5,1 % weniger stark eingebrochen sind als bei der Schwester Porsche, die um 37,4 % unter dem Vorjahr liegt. Die Hersteller machten zuletzt Modellwechsel für ihre Absatzschwächen verantwortlich. Anteil der Alternativen steigtBei den Antriebsarten sank der Diesel-Anteil an den Neuzulassungen in den fünf größten Märkten im ersten Quartal um 6 Prozentpunkte auf 38 %. Am stärksten war der Rückgang in Spanien und Italien, wohingegen der Anteil in Deutschland leicht von 32 % auf 33 % zulegte. Fuß führt dies auf Nachholeffekte aus der WLTP-Umstellung zurück, durch die einige Diesel-Modelle zeitweise nicht mehr verfügbar waren.Der Marktanteil von Elektro- und Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen stieg im März in den Top-5-Märkten von 1,6 % auf 1,9 %. Den höchsten Marktanteil haben die alternativ angetriebenen Fahrzeuge mit 4,6 % aller Neuzulassungen in Österreich. Das lag EY zufolge vor allem an 703 neu zugelassenen Tesla-Modellen, die die Marke in Österreich auf Rang 5 der Neuzulassungsliste hievten.