Accor will in China wachsen

Hotelkonzern schließt strategische Allianz mit Huazhu - Kapitalverflechtung

Accor will in China wachsen

wü Paris – Der französische Hotelkonzern Accor ist eine strategische Partnerschaft mit der auch unter dem Namen China Lodging bekannten chinesischen Huazhu-Gruppe eingegangen, um seine Expansion im Reich der Mitte voranzutreiben. Das in Paris abgeschlossene Abkommen der beiden Unternehmen sieht vor, dass Huazhu sich mit 10 % an den Aktivitäten der Franzosen in China im oberen Preissegment beteiligt und gleichzeitig dort die Hotelketten Accors im unteren sowie mittleren Preissegment wie Ibis, Novotel und Mercure entwickelt.Im Gegenzug übernimmt Accor 10 % des Kapitals der seit vier Jahren an der Nasdaq notierten chinesischen Hotelgruppe. Sie ist mit insgesamt 1,44 Mrd. Dollar bewertet. Die weltweite Nummer 4 der Hotelbranche nach Intercontinental, Marriott und Starwood soll auch einen Sitz im Verwaltungsrat von Huazhu erhalten. Sie verpflichtete sich nach Informationen der französischen Tageszeitung “Le Monde”, dem chinesischen Partner eine Ausgleichszahlung von 20 Mill. Dollar zu zahlen. Die Ketten im oberen Preissegment (Sofitel, Pullman, MGallery und The Sebel) will Accor in China aber auch künftig in Eigenregie betreiben.Nach Angaben von Accor-Chef Sébastien Bazin wird die Allianz, die erst im zweiten Halbjahr 2015 finalisiert werden dürfte, gleich im ersten Jahr die Ergebnisse seines Konzerns beflügeln. Geplant ist, dass Huazhu in den nächsten fünf Jahren 350 bis 400 neue Accor-Hotels eröffnet. Der französische Hotelkonzern betreibt insgesamt 3 700 Hotels in 92 Ländern, davon jedoch nur 144 in China. Er will sich verstärkt in Wachstumsmärkten entwickeln, um die schwache wirtschaftliche Entwicklung in Europa auszugleichen, wo er 70 % seines Umsatzes von zuletzt 5,54 Mrd. Euro macht. Huazhu dagegen kommt auf 1 849 Hotels im Reich der Mitte. Beide Konzerne wollen nun auch ihre Treueprogramme teilen.Die Transaktion sei das Eingeständnis von Accor, dass es dem Konzern und seinen Marken in China nicht gelungen sei, vor allem im unteren und mittleren Preissegment dem Rhythmus einheimischer Hotelgruppen zu folgen, urteilen die Analysten von Credit Suisse. Das Abkommen dürfte helfen, das Wachstum zu steigern, doch gleichzeitig überlasse der französische Konzern damit das untere und mittlere Preissegment damit auch verstärkt seinem chinesischen Partner.Die Accor-Aktie gab am Montag an der Börse von Paris um 0,5 % auf 35,05 Euro nach, während der französische Leitindex CAC 40 mit einem Minus von 2,5 % schloss.