Adecco geht in Frankreich auf die Bremse

Personalvermittler vereinheitlicht Filialnetz

Adecco geht in Frankreich auf die Bremse

dz Zürich – Der weltgrößte Personalvermittler Adecco hat in den ersten drei Monaten Arbeitsstunden im Wert von 5 Mrd. Euro verkauft. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres entspricht dies einer Zunahme in Originalwährungen um 1 %. Hinter dem leichten Wachstum verbergen sich beträchtliche regionale Verschiebungen. Im französischen Markt, der ein Viertel beisteuert, ist der Umsatz um 10 % auf knapp 1,3 Mrd. Euro eingebrochen. Adecco vermittelt traditionell besonders viele Zeitarbeiter an die französische Autoindustrie. Diese kämpft derzeit mit Absatzschwierigkeiten, was Adecco offenbar zu spüren bekommt. Die amerikanische Hauptrivalin Manpower, die in Frankreich über eine ähnlich starke Stellung wie Adecco verfügt, musste in diesem Schlüsselmarkt im ersten Quartal allerdings nur einen Umsatzrückgang von 0,4 % hinnehmen.Adecco plant in Frankreich eine groß angelegte Restrukturierung. 15 Jahre nach der Fusion zwischen der schweizerischen Adia und der französischen Ecco will der Konzern nun auch in Frankreich das Filialnetz unter dem einheitlichen Namen Adecco zusammenführen. Die Kosten der Filialbereinigung beziffert Adecco mit 45 Mill. Euro. Ziel der Maßnahme ist eine Steigerung der Profitabilität.Trotz des Umsatzeinbruchs in Frankreich ist es Adecco im Quartal gelungen, die Profitabilität im Konzern leicht zu verbessern. Der Betriebsgewinn von 168 Mill. sfr hat in lokalen Währungen mit 5 % stärker zugenommen als der Umsatz. Der Reingewinn erhöhte sich in der Rechnungswährung sogar um 12 % auf 112 Mill. Euro.Die Margensteigerung verdankt Adecco vor allem der gestiegenen Nachfrage nach Fachkräften. Für die weitere Geschäftsentwicklung zeigt sich das Management verhalten. Im März seien die Verkäufe weiter rückläufig gewesen, und auch im April habe die negative Tendenz angehalten. Gut habe sich dagegen der US-Markt behauptet.